Die ersten Schritte eine Rektusdiastase in den Griff zu bekommen

 

 

 

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Eine Rektusdiastase ist ein komplexes Thema, weil es nicht einfach nur um zwei Bauchmuskeln geht, die sich voneinander entfernt haben, sondern auch um einen ganzen Körper, der mit einer Schwangerschaft und nach der Geburt physiologisch, hormonell, statisch und überhaupt völlig aus den Fugen und aus dem Lot geraten ist. Trotzdem ist es in den meisten Fällen kein Drama und geht auch wieder weg.

 

Ich möchte hier zumindest schon mal einen kleinen Teil besprechen, den jeder von Anfang an selbst in die Hand nehmen kann, bevor es ans "große Training" geht.

Und mit "kleinem Teil" meine ich sicher nicht Fitness Studio und Bootcamp. Ein paar ganz einfache Dinge, die zur Heilung und Verbesserung der Situation beitragen.

 

 

 

Jede Schwangerschaft bringt auch eine Rektusdiastase mit sich, denn mit zunehmendem Bauchumfang muss auch das Gewebe nachgeben. Die in der Mitte, zwischen den beiden geraden Bauchmuskeln befindliche, Faserstruktur Linea Alba, wird gedehnt, was zur Folge hat, dass sich die geraden Bauchmuskeln von der Mittellinie nach seitlich verlagern. In dieser Position können die Bauchmuskeln nicht mehr funktionell arbeiten. Weder in der fortgeschrittenen Schwangerschaft noch nach der Geburt. Das klingt schlimm, ist es aber nicht. Wir haben ja noch ein paar andere Muskeln, die aushelfen. 

Bei jeder schwangeren Frau entwickelt sich gegen Ende der Schwangerschaft eine Rektusdiastase. Das ist völlig normal und nichts Pathologisches. 

 

Im Idealfall bildet sich das von allein wieder zurück.

40% der Frauen haben nach 6 Monaten immer noch eine Rektusdiastase. Das heißt bei 60% der Frauen ist die Lücke nach 6 Monaten geschlossen. 

Bei den meisten Frauen dieser restlichen 40%, ist die Lücke nach einem Jahr geschlossen. Bei manchen schließt sie sich nicht von alleine.

In den Studien über Rektusdiastasen ist keine Regelmäßigkeit zu finden, warum das bei manchen Frauen so ist und warum bei anderen nicht. 

Noch mehr Wissenschaftliche Tatsachen findest du hier

 

 

 

 

Nach der Geburt kann man das tasten, indem man in Rückenlage den Kopf etwas anhebt, ähnlich wie bei einem Situp, und in der Mitte ober- und unterhalb des Bauchnabels mit den Fingern nach einer Lücke sucht.

 

Als "Rektusdiastase" wird der Abstand zwischen den Bauchmuskeln erst bezeichnet, wenn er am Bauchnabel größer als 2,7 cm ist. Manche sagen auch 3 cm. 

Eine Dysfunktion besteht erst, wenn die Bauchwand den intraabdominellen Druck, also den Druck im Bauchraum, nicht halten kann. Es gilt auch nicht nur der Druck, der von innen nach außen geht, sondern auch der Druck, der von außen kommt, wie z.B. durch Heben, Tragen, Pressen oder Übungen.

Zeichen einer solchen Dysfunktion sind zum Beispiel, wenn sich bei Druck eine "Pyramide" auf dem Bauch bildet oder ein "Hubbel". Es scheint, als ob Gewebe durch die Lücke nach außen kommt.

Oder, wenn sich ein "Graben" bildet und sich eine wirkliche Lücke bei Druck zeigt. Das Gewebe scheint nach innen abzusacken oder sich einzuziehen.

  

Die Bauchmuskeln werden in der Schwangerschaft nicht nur massiv überdehnt, verlängert und auch  "verdünnt". Im ersten Jahr und/oder bis zum Abstillen und bis sich der Zyklus wieder normalisiert hat, sind das Gewebe, die Bänder, die Muskeln und die Gelenke hormonell bedingt auch noch sehr weich und instabil. Das kann sogar noch bis zu einem halben Jahr nach dem Abstillen so sein.

Ruhig Blut. Das sind alles Prozesse im Körper, die einfach ihre Zeit brauchen.

 

Wichtiger als ein rigoroses Aufbautraining ist es, im ersten Jahr den Körper wieder in eine "normale" physiologische Haltung zu bringen, die Atmung zu normalisieren und eine physiologische Grundspannung wieder aufzubauen. All das kommt während einer Schwangerschaft so ziemlich abhanden.

 

Die funktionelle Kraft der Bauchwand stellt sich meistens nicht wieder von alleine ein, ist aber enorm wichtig für die Stabilität des gesamten Körpers und auch im Zusammenspiel mit dem Beckenboden unerlässlich.

Aber genauso, wie es dem unschwangeren Menschen eher schwer fällt, Muskeln einfach so mal nebenbei aufzubauen, genauso wenig, eher noch weniger, funktioniert das nach einer so extremen, körperlichen Belastung mit so massiven Veränderungen, wie Schwangerschaft und Geburt.

 

Die allermeisten Frauen unterschätzen das und denken, es muss doch von alleine wieder werden und das ohne konsequentes und richtig angeleitetes Training.

Die meisten haben auch keine Geduld zu warten, bis ihr Körper wieder bereit ist und machen allerhand seltsames Zeug, nur um etwas gemacht zu haben oder glauben mit Youtube Videos sei es getan.

Allem voraus JOGGEN, was absolutes Gift ist, wenn man instabile Muskeln, Bänder und Gelenke hat. Mit weichen Muskeln bzw. ohne aufgebaute Muskulatur und Stabilität, joggt man sich langsam, aber sicher, in alle möglichen Spätschäden. Angefangen bei Gebärmutter- und Blasensenkungen über ISG-Blockaden bis hin zu Bandscheibenvorfällen und Meniskusschäden. Ohne Mist. Ich will keine Angst machen, aber das erlebe ich zu Hauf in der Praxis.

Man darf und kann auf jeden Fall Sport machen, aber man sollte bedacht und umsichtig auswählen. Es gibt einfach Dinge, die extrem ungünstig sind und auf die lange Sicht dem Körper nicht gut tun.

 

 

Im Anfangsstadium bzw. im ersten Jahr nach der Geburt, würde ich unbedingt auf forciertes Bauchmuskeltraining, Krafttraining jeglicher Art, schweres Heben und Tragen und alle Sportarten mit "stop-and-go", rennen und hüpfen verzichten.

Erst, wenn mit geschulter Anleitung und funktioneller, schonender Aktivierung der Bauch- und Beckenbodenmuskulatur diese Muskelgruppen wieder normal funktionieren, kann Kraft aufgebaut werden.

  

 

Leider sorgen so manche Übungen dafür, dass sich die Lücke nicht verbessert.

Es gibt leider sehr viele gängige Übungen, die man so in der Rückbildung überall angeboten bekommt, die den Bauch viel mehr belasten, als dass sie ihm helfen.

Und die Ansicht, dass man die schrägen Bauchmuskeln trainieren soll und nicht die geraden, ist wissenschaftlich nicht zu halten, im Gegenteil. Die schrägen Bauchmuskeln ziehen die geraden auseinander bei forciertem Training und die Lücke kann noch größer werden. 

Viel wichtiger bei jedem Training ist, dass man lernt die Lücke bewußt und aktiv zu kontrollieren.

Man braucht, um die Bauchwand wieder stabil zu bekommen, alle Bauchmuskeln. Auch die geraden.

Die Kunst ist nur, wie ich das anleite und welche Übungen ich anbiete.

 

 Am besten ist es, vor jeglichem Training, die Fachfrau drauf schauen zu lassen. Jeder Bauch ist anders.

Es gibt Rektusdiastasen, die sind sehr breit, aber stabil. Und es gibt Rektusdiastasen, die sind fast weg, aber der Rumpf ist völlig unkontrolliert und instabil.

Es gibt ja Tausende von Bauchzuständen nach einer Geburt.

Kein Bauch ist wie der andere und nicht jeder große Bauch hat auch gleichzeitig eine Rektusdiastase.  

 

 


 

 

 

Also, was können wir aber schon mal selber tun:

 

 

1. Haltungskorrektur

Wenn das Becken und die Lendenwirbelsäule nach der Geburt nach vorne gekippt sind oder in einer extremen Hohlkreuzstellung stecken bleiben oder genau andersrum, nämlich nach hinten gekippt und man ganz rund ist, können die Bauchmuskeln, das drum herum liegende Gewebe, Bänder und Faszien nicht optimal arbeiten. Die Bauchmuskeln können damit also den Rumpf nicht wirklich gut stabilisieren.

 

Was wir wieder erreichen wollen, ist eine aufrechte, stabile Körperhaltung mit einer guten Gesamtspannung.

 

 

Man sollte auch aufpassen, dass die Haltung beim Baby Tragen nicht zu einseitig wird und das Baby nicht immer nur auf einer Hüfte der Mama sitzt.

Das Tragen mit Tragetuch provoziert im Prinzip auch eine vermehrte Hohlkreuzstellung. Hier ist es wichtig, sich selbst immer wieder bewußt zu kontrollieren und den Unterbauch vom Hosenbund weg anzuspannen, damit auch von vorne eine "Gegenspannung" zum Hohlkreuz passiert. Also die tiefe Bauchmuskulatur aktivieren.

 

Bewusst die Körperhaltung, die sich mit der Schwangerschaft eingestellt hat, umtrainieren.

Bauch rein, Brust raus , Kopf hoch gilt auch hier. Und Unterbauch vom Hosenbund weg anspannen. 

 

 

Am besten man trainiert die gerade Körperhaltung ohne Baby zuerst. Mit einem Gewicht, das man trägt, ist das zehnmal so schwer. Genauso ist das mit "Sport", bei dem ein Baby an einem "hängt" oder bei dem das Baby quasi als "Fitnessgerät" benutzt wird.

Davon rate ich komplett ab. 

Es ist schon wirklich schwer genug, dass sich die frische Mama wieder ins Lot bringt und lernt ihre Muskeln zu aktivieren. Vor allem mit einer Rektusdiastase.

Mit einem Baby, das vielleicht den ganzen Tag im Tragetuch getragen wird und dann auch noch zum Trainieren als "Gewicht" benutzt wird, kann das für die Muskulatur eine echt schwierige Aufgabe werden, da überhaupt wieder in die Reihe zu kommen. 

Die weichen Bauchmuskeln mit einer Rektusdiastase ermüden nicht nur sehr schnell, sie können auf Dauer auch diese "Gewichte" nicht korrekt abfangen.

Am Ende geht der Druck nämlich auch auf den Beckenboden und kann dort Schäden anrichten.

 

 

2. Die tiefen Bauchmuskeln aktivieren

 

Das ist am Anfang nicht immer ganz so einfach, weil das Gefühl im Bauch meistens fehlt und die Bauchmuskeln durch die Überdehnung einfach oft noch eine Weile nicht so können, wie sie sollten.

Da muss auch oft erst mal wieder eine Verbindung vom Gehirn zum Bauch hergestellt werden.

Mit Situps, Crunches, Planks (Liegestützen) und all diesen Sachen, kommt man nicht sehr weit.

Im Gegenteil. Falsches Training kann einiges verschlimmern. Das gilt übrigens auch für den Beckenboden. Viel hilft da nicht immer auch viel. 

Mehr zu den tiefen Bauchmuskeln findest Du hier Aktivierung der tiefen Bauchmuskeln.

 

3. Verständnis für deinen Körper haben

 

Recherchieren, informieren und aufgeklärt sein. Das sind Dinge, die super wichtig sind, damit man sich nicht verrückt macht. Vieles, das in der Rückbildung mit einem "passiert", ist total normal.


 

 

Viele haben schon gefragt, was heißt das denn, wenn die Verbindung Gehirn-Bauch oder Gehirn-Beckenboden nicht klappt?

 

Es gibt da so ein Ding, das heißt “Reflektorische Muskelhemmung”.

Die Beispiele auf dem 2. Bild zeigen, dass einmal durch Schmerzreize und einmal durch Schwellungs- und Ergussreize, die Fähigkeit der Muskeln, nämlich adäquat anzuspannen, behindert wird.

 

Das heißt bei Schmerz und Schwellung, also bei Verletzungen, wird die Nervenleitfähigkeit nach oben zum Gehirn, automatisch gehemmt. Was dann rückwärts, vom Gehirn nach unten zum Muskel, so viel bedeutet wie, dass das Gehirn oben zwar den "Befehl" des Anspannens gibt, unten kann der Muskel das aber nicht umsetzen. Die Anspannungsfähigkeit und die Kraft in diesem Muskel sind also durch Schmerz, Schwellung oder Über-Dehnung vermindert und funktioniert deshalb nicht richtig.

Der Muskel ist reflektorisch gehemmt.

 

Nach der Geburt ist weder die Bauch- noch die Beckenbodenmuskulatur in einem „normalen“ Zustand.

Es gibt auf jeden Fall Verletzungen: Mikro- oder auch Makrotraumen, Risse in der Haut, in den Muskeln, Dammrisse, Schwellungen, Überdehnungen und meistens auch Schmerzen.

Beim Kaiserschnitt gibt's noch mal zusätzlich die Schnittstelle und Naht mit Heilungsprozessen, die ganz automatisch auch Schwellungen hervorruft und eine Unterbrechung der “Leitung” nach oben bedeutet. Schwellungen gehören aber immer zur Wundheilung dazu.

Das ist gut so und das soll so.

 

In so einem "Zustand" “normale” Übungen oder einfach “alles“ an Übungen machen zu wollen, ist physiologisch nicht wirklich möglich.

 

Das geht natürlich auch wieder vorbei mit zunehmender Heilung.

Doch manchmal findet das Gehirn die Verbindung zum Muskel nicht mehr von ganz alleine und braucht unsere fachmännische Hilfe.

 

 


 

 

Der Homunculus.

Jede Körperregion hat eine Repräsentation im Gehirn. Jeder Muskel, jedes Gelenk. Die einen Teile haben mehr Areal, die anderen weniger. Muskulär oder sensitiv/sensibel.

Der Rumpf hat eine recht geringe “Vertretung”.

Gesicht, Hände, Zunge, Schlucken, Sprechen usw. sind zum Beispiel zum Überleben eben wichtiger als Bauchmuskeln oder Zehen.

Die Areale können, je nach “Gebrauch”, gefördert werden, aber auch bei Nichtgebrauch “kleiner” werden.

 

Zusätzlich zu den oben erwähnten Hemmungen durch Schmerz und Schwellung, gibt es noch einen Dehnreflex in der Physiologie der Muskulatur. Der setzt ein, wenn ein Muskel ganz schnell überdehnt wird. Die Reaktion ist dann, dass sich der Muskel erst mal zusammenzieht und nicht mehr zu seiner vollständigen Länge gebracht werden kann.

In der Schwangerschaft werden die Bauchmuskeln zwar sehr langsam gedehnt, aber durch die lange Zeit, in der diese Dehnung besteht, haben wir am Ende eine Art Immobilisation.

Spätestens 6-8 Wochen vor der Geburt ist man so rund, dass man die Bauchmuskeln nicht mehr normal anspannen kann.

Bei jedem anderen Muskel (oder Gelenk), den man für 6-8 Wochen ruhig stellen würde, würde das eine Atrophie bedeuten. Das heißt Abbau des Muskels, der Muskelkraft, Bewegungseinschränkung, Verkürzung.

Unsere Bauchmuskeln sind natürlich in dem Fall nicht verkürzt, sondern zu lang, aber sie haben genauso an Muskelmasse und -kraft verloren und sind deswegen auch nicht voll funktionsfähig.

Diese massive Überdehnung bedeutet auch „Verletzung“.

Und, wenn ein Muskeln lange nicht funktionsfähig ist oder nicht benutzt werden kann, dann nimmt auch die Repräsentation im Gehirn ab.

Nach der Geburt heißt es dann, alte Synapsen reaktivieren oder neue bilden.

 

Und ich bin mir sicher, dass das eine Erklärung für das Fremdkörpergefühl des Bauchs ist, das so viele Frauen erleben. Und auch, dass man keine Ahnung hat, was man wie anspannen soll.

Manche Frauen können auch Jahre nach der Geburt noch Probleme haben, wenn keine Verbindung zwischen Gehirn und Muskel hergestellt wird. Mit dem Anspannen, mit der Stabilität, mit Rektusdiastasen.

Deshalb hat das mit “Zeit” oder “aber ich hab doch Übungen gemacht” nicht unbedingt immer was zu tun.

 

 

4. Deinem Körper gute Bausteine geben

 

Um zu heilen, Kraft aufzubauen, Bindegewebe, Muskeln und Faszien jeglicher Art aufbauen zu können, brauchen wir dringend Proteine. Und nicht nur die. Gute Fette, hochwertige Kohlenhydrate, Vitamine und Mineralien sind unerlässlich.

Ganz viele frische Mamas vergessen im Babystress völlig, sich richtig zu ernähren.

Nicht nur, dass so die Narben und Verletzungen schlechter heilen, auch Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Energiemangel sind oft die Folge. Mal ganz von der Müdigkeit, wegen Schlafmangel, abgesehen.

Die Bausteine der Kollagen- und Elastinfasern in unserem Körper, sind Proteine, sprich Eiweiße. Unser Körper braucht Proteine, um Zellen jeglicher Art herzustellen.

 

 

5. Wasser trinken!

 

Mindestens 2 Liter frisches, klares Wasser täglich.

Regenerierendes Muskelgewebe braucht Wasser!

Kollagen- und Elastinfasern, daraus besteht praktisch unser ganzer Körper, bestehen zu 70-80% aus Wasser.


Zu wenig Wasser macht schlechte Verdauung. Bei schlechter Verdauung stapeln sich die Abfallprodukte im Körper. Abfallprodukte machen Druck auf die Bauchwand. Druck auf die Bauchwand macht schlechte Haltung und Rückenschmerzen.

Die Bauchmuskulatur muss dann noch mehr arbeiten, was sie eh schon nicht kann.

Ein gar nicht guter Kreislauf.

Für den Beckenboden ist das auch nicht gut, weil der den ganzen Verdauungsinhalt halten muß und, wenn's ganz schlecht läuft, die ganze Verstopfung rauspressen muss. Und das ist wirklich gar nicht gut für alle geschwächten und gestressten Beckenböden.

 

 

6. Bewegung

 

Gemütliche, unbelastete Ganzkörperbewegung zum Ausgleich ist super. Ab und zu dem Körper andere Bewegungsmuster geben als Babytragen und Hausarbeit.

Für die Sauerstoffversorgung des Muskelgewebes ist das dringend nötig.

Radfahren oder spazieren gehen.

Mehr Ausdauer als Kraft. Aber bitte gemütlich.

Und tut euch einen Gefallen und tragt beim Spazieren nicht ewig das Baby im Tragetuch. Die Babies werden so schnell schwerer und ganz schnell hat man eine Dauerbelastung von 8-10 Kilo oder noch mehr. Nehmt für draussen den Kinderwagen oder lasst tragen.

 

 

7. Dehnen

 

Wie zum Beispiel hier in den Beispielbildern.

Das sind natürlich nur einige wenige. Aber für den Anfang, kann man die sehr gut machen.

Natürlich muß jede Mama darauf achten, welche Dehnungen sie wann macht. Je nach Geburt, Schmerzen oder Narben, geht das eine oder andere vielleicht erst zu einem späteren Zeitpunkt.

Also bitte immer schön vorsichtig und langsam.

Noch mehr Übungen und Dehnungen findest du hier.

 

 


8. Stress abbauen

Leichter gesagt als getan, ich weiß.

Das ist natürlich nicht so einfach mit Baby.

Dennoch, zu viel Cortisol (Stresshormon) im Körper ist nicht gut für die Wundheilung und Gewebeheilung. Laut Studien ist die Fähigkeit des Körpers zu heilen um ganze 25% reduziert bei Stress, das heißt bei zu viel Cortisol/Adrenalin.

 

Auch, wenn's schwer fällt, es ist zwingend notwendig omnipräsenten Stress irgendwie abzustellen oder zumindest auf Mindestmaß zu reduzieren. Nicht nur das Muskelgewebe braucht das. Auch die Psyche. Und das Baby. Und im Zweifel auch der Beckenboden und eine eventuelle Kontinenz bzw. Inkontinenz.

Auch die Blase ist ein Stressorgan. Das darf man nicht vergessen.

 

Und nur als kleiner Tipp, auch permanentes Unterwegs-sein als frische Mutter, kann stressig sein. 

Drei postnatale Gymnastikkurse die Woche, drei Babykurse die Woche, Freundinnen, Eltern und Verwandte zu Besuch haben oder auf Besuch sein, Einkaufen, Haushalt und was noch so alles immer ansteht..... manchmal ist auch einfach Ausruhen angesagt.

Sich-nicht-beschäftigen, runter kommen, entspannen, zur Ruhe kommen, atmen.

Ganz viele Mütter überfordern sich und unterschätzen den Stress, den das neue Leben mit Baby tatsächlich macht.

Und im Stress heilen wir nun mal nicht gut und im Stress bauen wir auch kein gutes Gewebe und keine guten Zellen im Körper auf. 

 

 

9. Beckenbodenprobleme in Angriff nehmen

 

Gibt es vielleicht eine leichte Inkontinenz bei Anstrengung oder bei Stress?

Funktioniert die Blase wie sie soll?

Sind die Narben beweglich, egal ob Kaiserschnitt oder Dammschnitt?

Zum Beckenboden Checkup bei einer dafür ausgebildeten Physio gehen, falls Bedarf ist.

 

Therapeutenlisten findest Du hier.

Und mehr zu Senkungen nach der Geburt hier.

 

 

10. Die Verdauung regeln

 

Blähungen, Verstopfung, Unverdaulichkeiten oder auch Unverträglichkeiten sind nicht gut für den Bauch und auch nicht für den Beckenboden. Das macht alles Druck von innen.

Stress kann leider auch genau diese Symptome machen, weil der Darm, genau wie die Blase, ein Stressorgan ist. Der reagiert oft sehr sensibel auf alles, was so passiert im Leben.

Schau, wie du auf Nahrungsmittel reagierst und was Stress mit deiner Verdauung macht.

Sorge dafür, dass die Verdauung immer "flutschig" bleibt.

 

Fazit

 

Alles in allem sind es kleine Schritte, die das Ganze machen.

Auch, wenn es viel erscheint, mit dem "Kleinzeug" kann man schon selbst ein bißchen die Weichen stellen für einen gesunden und funktionierenden Körper nach einer Schwangerschaft zusammen mit einem gut instruierten Training und schonenden Übungen von Anfang an.

Manchmal dauert es einige Zeit, aber es ist zu schaffen :-)

 

Rektusdiastasen-Training ist genauso wie Beckenbodentraining etwas, das Konsequenz und ein bißchen Disziplin erfordert. Es ist ein Ganzkörperprogramm und braucht wirklich Zeit, Engagement und Geduld. Aber auch damit sollte man sich nicht stressen. Auch die kleinen Bausteine machen am Ende das große Ganze.

Das Wichtigste in der Rückbildung ist, dass sich Mama und Baby wohl und gesund fühlen und nicht, dass stressig eine Übung nach der anderen gemacht wird, damit alles wieder "weg geht".

Man kann so ein Übungsprogramm auch mit Muse machen.

 

Rückbildung dauert 2-3 Jahre. Auch, wenn das lang erscheint, ist es eher die Norm als die Ausnahme.

Also nicht verzagen. 

Man kann Rektusdiastasen durchaus in den Griff bekommen.

Sie können auf jeden Fall auch wieder kleiner werden mit den richtigen Übungen.

 

Dennoch ist das Ziel nicht zwingend das Schließen einer Lücke. Das kann nämlich ganz schnell zu Frust führen, wenn es nicht klappt.

Ziel ist es, eine funktionelle Bauchwand wieder herzustellen, Spannung über der Lücke aufbauen zu können und die Kraftübertragung und den Druck halten zu können. Das kann man auch mit Lücke, wenn sie stabil ist. 

Manchmal gehen sie nicht zu, aber das ist nicht unbedingt tragisch. Sie müssen nicht zwingend zu sein, um voll funktionsfähig zu sein. Man kann auch damit ganz oft prima leben. Hauptsache, es ist alles stabil und funktionsfähig.

 

Einige wenige brauchen tatsächlich eine OP, aber das ist wirklich die absolute Minderheit.

Das macht so und so erst Sinn, wenn die Rückbildung auch tatsächlich vorbei ist und auch mindestens 6 Monate nach dem Abstillen. Dann braucht es ein gutes und konsequentes Training für mindestens 12 Monate.

Wenn dann nach 12 Monaten intensivem und wirklich gut angeleitetem Training nichts an Stabilität dazu gewonnen werden kann, dann kann eine OP durchaus hilfreich sein.

Einigen Frauen, die große Probleme mit einer Rektusdiastase haben, ist das zu lange und mühsam und möchten nicht warten. Ist auch verständlich. Aber man sollte wissen, dass eine OP nicht die Muskelkraft automatisch wieder herstellt. Nach einer OP muss man trotzdem genauso von Grund auf wieder funktionell auftrainieren und zwar Schrittchen für Schrittchen. 

Aber nochmal, die wenigsten brauchen tatsächlich eine OP.

 

 

Es bleibt also Hoffnung und ich würde nicht die Flinte nach 2 Monaten Training ins Korn werfen, nur weil es nicht so schnell geht.

Gut Ding will Weile haben. Das ist wie bei allem im Leben. Von nichts kommt nichts und mit Konsequenz und Engagement kann und wird alles besser. Trotzdem das Ganze ohne Druck und Stress sehen.

 

An der allgemeinen Ungeduld kann ich nichts ändern, ich kann nur immer wieder drauf hinweisen, dass es länger dauert als man denkt.

Und, dass Muskelaufbau Zeit braucht, ist auch nicht neu :)

Also laßt euch Zeit, nehmt euch die Zeit und fangt irgendwo an.

Es ist besser irgendwo anzufangen als nirgendwo.

Und besser irgendwann als gar nicht.

 

 

 


Rückbildung mit Rektusdiastase Onlinekurs

 

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Auch, wenn es "nur" online ist, es gibt sehr viele Möglichkeiten, sich sofort schon gezielt selbst zu helfen. 

Mit den wichtigsten Informationen und den dazu gehörigen must-do Übungsvideos, kannst Du Dich noch heute auf den Weg machen, stabiler zu werden und wieder mehr Zutrauen in Dich und Deinen Körper zu bekommen.

Wenn man weiß, mit was man es zu tun hat, ist es viel leichter. Man tappt nicht mehr im Dunkeln und fragt sich ständig, was los ist. Du bekommst Antworten und gezielten Übungen für Dein Problem.

Vom ersten Tag an.

 

 



Hi, ich bin die Nicole. Ich bin seit über 25 Jahren Physiotherapeutin und hab viele Jahre auf der Wochenstation und auf der gynäkologischen Station in der Frauenklinik gearbeitet. Von mir bekommst Du Informationen zum "Thema" aus erster Hand. 

Rückbildung vom ersten Tag an, im Rückbildungskurs, in der Praxis mit Patienten und leider auch oft die Spätfolgen von Beckenbodenschwächen (und was es sonst noch alles geben kann)  in der operativen Gynäkologie, kenne ich in und auswendig. 

Bei mir bist Du richtig, wenn Du reale medizinische Informationen zum Thema Rückbildung und Frauengesundheit suchst. Mehr über mich findest Du hier.


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Kommentare: 35
  • #1

    Lynn (Montag, 30 April 2018 18:19)

    Vielen Dank für diesen absolut interessanten Bericht!jetzt kann ich mir nach 3 Schwangerschaften und etlichen,erfolglosen Bauchübungen und ähnliches, meinen immer noch Schwangerenbauch erklären.Meine kleinste Tochter ist 4 Jahre alt.

  • #2

    Nicole Frank (Dienstag, 01 Mai 2018 14:16)

    Liebe Lynn, freut mich, wenn ich Dir da ein bißchen weiterhelfen konnte :) Liebe Grüße

  • #3

    Sabine (Donnerstag, 24 Mai 2018 19:35)

    Tolle Infos auf deiner Seite.
    Bei mir hat eine Physiotherapeutin durch Zufall jetzt die Rectusdiastase festgestellt. Mein Kinder sind inzwischen 21, 19 und 17. Bringen diese Übungen bei mir noch was? Oder könnte ich die Bauchlücke nach so vielen Jahren noch verkleinern?
    Danke schon mal für deine Antwort.
    Liebe Grüße Sabine

  • #4

    Nicole Frank (Freitag, 25 Mai 2018 21:22)

    Liebe Sabine, danke, freut mich, wenn ich weiter helfen kann :)
    wenn Dir die Rektusdiastase keine Probleme macht, mußt Du auch nichts tun. Du hast sie ja schon sehr viele Jahre. Viele Menschen haben kleine Rektusdiastasen, auch welche, die nie geboren haben. Kommt immer drauf an. Das kann ich aber so aus der Ferne nicht einfach diagnostizieren oder da einen Rat geben. Natürlich schaden Übungen nie, das ist mal klar. Es ist immer sinnvoll Übungen zu machen, um den Körper bestmöglich gesund und fit zu halten. Ob die sich verkleinert und ob sie das überhaupt muß, kann ich Dir so leider nicht sagen. Kommt auf den Befund an und ob und welche Defizite Deine Muskulatur hat oder der Rest der Statik. Ich hoffe das hilft ein bißchen :) Liebe Grüße Nicole

  • #5

    NADINE (Donnerstag, 31 Mai 2018 22:32)

    Hallo, ich habe vor 2 Jahren per Kaiserschnitt entbunden und hatte auf meine 158 cm körpergr4einen Riesen Bauch. Bislang habe ich immer noch 2 cm offene Bauchmuskeln und mein bauch hat sich auch nicht richtig zurückgebildet und der Nabel ist auch nicht wieder zurück geploppt. Waa darf oder kann ich tun. Ich bekomme das leider nicht in den griff.
    LG Nadine

  • #6

    Nicole Frank (Samstag, 02 Juni 2018 00:09)

    Liebe Nadine, danke für Deinen Kommentar. Du könntest den Nabel beim Arzt abklären lassen, damit Du da eine fachmännische Einschätzung bekommst. Am besten ist es natürlich, wenn ein Physio drauf schauen würde. Leider hab ich keine Adressenliste. Ansonsten kann ich Dir aus der Ferne nur meinen Onlinekurs "Rückbildung mit Rektusdiastase" anbieten: https://www.nicole-frank-physiotherapie.de/rektusdiastase-online/ Da ist alles drin, das ich über Rektusdiastasen weiß und Übungen dazu. Liebe Grüße, Nicole

  • #7

    Jules (Montag, 11 Juni 2018 08:42)

    Hallo Nicole,
    danke für deine Aufklärung zu diesem Thema, findet man leider nicht oft :-(
    Wie sieht es denn aus, wenn man bereits eine 2,5 fingerbreite Rektusdiastase hat nach 2 Schwangerschaften und man wieder schwanger wird? Kann man sagen, dass diese nach der Geburt noch ausgeprägter sein wird oder schafft man es mit korrektem Verhalten in und nach der Ss, dass sich zumindest nichts verschlechtert?
    LG Jules

  • #8

    Nicole Frank (Montag, 11 Juni 2018 13:47)

    Liebe Jules, das ist wirklich eine wichtige Frage. Ich wollte genau darüber einen Blog Artikel schreiben. Das ist nämlich tatsächlich nicht so einfach zu sagen und viele Frauen fragen sich das. Es ist auch leider nicht voraussehbar und kann bei jeder Frau völlig anders sein. Ich mach mir mal noch ein paar Gedanken und schreib dann was :) halte die Augen offen oder, falls Du noch nicht in der Newsletter Liste bist, könntest Du Dich eintragen. Ich schicke den neuesten Blog immer zuerst an alle rum .) Liebe Grüße und danke für Dein Feedback, Nicole

  • #9

    Jasmin (Dienstag, 28 August 2018 21:50)

    Hallo. Vielen, vielen Dank für den tollen Artikel, wirklich sehr aufschlussreich.
    Ich hatte nach der ersten SS offenbar eine Rektusdiastase, die aber erst bei größer werdendem Bauch in der zweiten SS aufgefallen ist. Da war sie dann allerdings sehr ausgeprägt mit etwa fünf Fingern Breite. Die Frauenärztin sagte direkt dass müsse später operiert werden, da käme ich nicht drumherum.
    Nach meinem Rückbildungskurs habe ich es nun geschafft das sie nur noch etwa 2-3 Finger breit ist.
    Besteht die Chance dass ich das durch weiteres Training ganz "alleine" schaffe? Wer wäre der richtige Ansprechpartner? Orthopäde, Physiotherapeut, Ostheopath? Mein Hausarzt ist hier leider keine Hilfe, und meine Frauenärztin wätzt schon die Messer, da möchte ich auch ungern hin.
    ... Ich sollte wohl in Betracht ziehen im Fachbereich dieser beiden Herrschaften zu wechseln �
    Danke jedenfalls für den neuen Input und schon im voraus für dein Feedback �.

  • #10

    Nicole Frank (Mittwoch, 29 August 2018 17:36)

    Liebe Jasmin,
    ja das ist oft nicht ganz einfach mit der Fachschaft ;) Du bräuchtest eine Physiotherapeutin, die nach Angela Heller arbeitet oder nach Diane Lee. Da gibt's aber nicht so viele und ich hab leider keine offizielle Liste. Tut mir total leid. Ob das wieder wird kommt ganz drauf an. Das kann man so pauschal gar nicht sagen. Jeder Körper ist anders und jede Rektusdiastase auch. Wenn Du erst so 4-5 Monate nach Entbindung bist, oder noch im ersten Jahr, kann sich das noch mal völlig ändern. Es kommt auch drauf an, wie gut sich die tiefe Bauchmuskulatur stabilisieren läßt und wie sich das Gewebe und die Haut und alles generell zurückbilden. Das dauert allerdings schon Zeit. Operieren sollte man eh erst nach 2-3 Jahren, wenn alles fertig ist mit Rückbildung.
    Ich hoffe, das hilft Dir ein bißchen weiter.
    Liebe Grüße
    Nicole

  • #11

    Tina (Montag, 19 November 2018 21:03)

    Hallo Nicole, ich habe momentan noch einen 2 Finger breiten Spalt (knapp 4 Monate nach Geburt). Letztens hatte ich ein Probetraining von LaufMamaLauf, würdest du mir das empfehlen? Wir hatten kleine Gewichte von ca 3-5 kg und ansonsten viel Armtraining gemacht sowie Übungen am Boden. Ich danke dir für deine Antwort. Liebe Grüße, Tina

  • #12

    Nicole Frank (Dienstag, 20 November 2018 12:08)

    Ach je, liebe Tina, das sind ja genau die Sachen von denen ich absolut abrate. Und dann auch noch mit Gewichten. Macht man da auch Joggen? Das Programm hört sich so an. Ich rate IMMER von Joggen und Gewichtstraining im ersten Jahr nach der Geburt komplett ab. Der Beckenboden und Deine Organe innen sind nicht stabil genug dafür. Deine Gebärmutter läuft Gefahr, ungeschützt innen auf und ab zu doppsen so früh nach der Geburt. Und mit Gewichten hast Du dann ja auch noch mehr Druck nach unten. Für eine Rektusdiastase brauchst Du spezielle Übungen und Betreuung, kein Gewichtetraining. Du mußt immer aufpassen, wie sich Dein Bauch dabei verhält. Das muß jemand beäugen, wenn Du Übungen machst, damit Du Dir da nix Falsches angewöhnst. Mach langsam. Ich hab sooo viele Artikel genau dazu. Das kannst Du alles irgendwann wieder machen, aber nicht so früh. Tut Dir selber den Gefallen.
    https://www.nicole-frank-physiotherapie.de/spätschäden-nach-der-geburt-vermeiden/
    Alles Liebe Nicole

  • #13

    Tina (Donnerstag, 22 November 2018 22:02)

    Vielen Dank liebe Nicole für deine Antwort. Von Kangatraining würdest du dann wahrscheinlich auch momentan noch abraten, oder? Ich habe jetzt zum Glück ein Rezept für Physiotherapie bekommen und starte nächste Woche. Liebe Grüße

  • #14

    Nicole Frank (Montag, 26 November 2018 10:53)

    Bitte, gern :) ich würde im ersten Jahr gar nichts machen, das mit Gewichten zu tun hat. Und ein Baby ist ein Gewicht, das ja auch immer schwerer wird. Auch das drückt Dir auf den Beckenboden und den Bauch. Viel zu viel. Ich bin kein Fan von solchen Trainings, weil ich aus der Klinik weiß, wie empfindlich so ein Beckenboden tatsächlich ist. Es gibt genug andere Sachen, die ungefährlich sind. Radfahren zum Beispiel :)

  • #15

    pierre stockmeyer (Freitag, 22 Februar 2019 07:01)

    Hallo Nicole,
    danke für deine Darstellungen zur Rückbildung Rektusdiastase!
    Mir gefällt die "liebevolle Hilfestellung"für den Körper,damit er sich im gesamten wohl fühlt!
    Leider vermisse ich auch im Netz diese sinnvolle Anleitung für Mann!
    Meistens geht es um die "schnelle schöne Ansicht"auf den Körper statt mit ihm aus Einsicht gewonnene Übungen zu handhaben.
    Ich war beim Arzt und der stellte in einer "Blitzdiagnose"Hernie fest und gab mir eine Überweisung zur Chirugie.
    Ich denke an Fehldiagnose und Rektusdiastase die sich über viele Monate durch "Frust-und Stressessen "und schwache Bauchmuskeln entwickelt hat.
    Vielleicht kannst Du mir einen Tipp geben wie ich Unterstützung finde um sinnvoll und liebevoll meinen Körper zu unterstützen.
    Mit freundlichem Gruß
    Pierre

  • #16

    Nicole Frank (Sonntag, 24 Februar 2019 12:38)

    Hallo Pierre, ja auch Männer trifft's. Ich würde dir raten, noch eine Zweitmeinung einzuholen. Hernien kann man nur mir Ultraschall feststellen. Und um zu sehen, wie stabil oder dünn das Gewebe in der Lücke ist, braucht man auch einen Ultraschall. Eine Lücke ist ja an und für sich nicht so schlimm, solange sie den Druck im Bauch gut halten kann und den Bauchinhalt schützen kann, damit er nicht nach außen kommt. Die Übungen, um das zu stabilisieren sind auch gleich bei Mann oder Frau. Und wie du sagst, das Eßverhalten ändern, damit die Bauchwand nicht so belastet ist. Ich kenne jetzt leider nur Physios, die sich auf die Frauen spezialisieren. Aber vielleicht findest du hier in der Therapeutenliste jemanden. In dieser Ausbildung wird das Thema "Mann" auch behandelt:
    https://www.ag-ggup.de/therapeutenliste/therapeutenliste-beckenboden/
    Kannst ja mal schauen. Und am Telefon fragen, ob die sich auskennen mit Rektusdiastasen. Aber laß das noch mal ankucken, von einem anderen Arzt :)
    Viele Grüße, Nicole

  • #17

    Danai (Donnerstag, 14 März 2019 08:20)

    Liebe Nicole,
    vielen Dank für deinen ausführlichen Artikel! Ich habe vor 10 Monaten mein drittes Kind bekommen. Vor ein paar Tagen wurde bei mir sowohl eine Rektusdiastase als auch ein kleiner Nabelbruch festgestellt. Meine Hausärztin hat mich davor abgeraten, gleich eine OP wegen dem Bruch machen zu lassen, weil ich danach meinen Kleinen wochenlang nicht tragen dürfte. Ich soll lieber damit warten. Sie hat trotzdem gemeint, dass gezieltes Training für den Bauch wichtig wäre, weil alles da noch so weich ist. Was ist deine Meinung und Erfahrung dazu? Dürfte ich jetzt Übungen zur Schließung der Rektusdiastase machen oder ist es absolut Tabu wegen dem Nabelbruch?
    Liebe Grüße
    Danai

  • #18

    Nicole Frank (Samstag, 16 März 2019 10:54)

    Liebe Danai, es gibt einen Unterschied zwischen einer Nabelbruch OP und einer Rektusdiastasen OP. Nabel-OPs sind eigentlich nicht so heftig und eigentlich kein Problem. Aber natürlich trotzdem eine OP und heben und tragen ist dann sehr eingeschränkt. Wenn Du jemand hast, der Dir hilft und Dir das meiste für ein paar Wochen abnimmt, geht das schon. Man kann ja Körperkontakt zum Kind auch ohne ständiges Rumtragen herstellen. Man kann aber auch sehr gut erstmal mit Nabelbruch leben :) RD OPs sind dagegen absolut kein Pappenstiel und da sollte man mit Sicherheit erst mal mindestens 6 Monate konsequent Übungen machen, um zu sehen wie es sich entwickelt. Meistens sind die OPs nicht nötig. Vor allem sind 10 Monate noch gar nicht lang. Rechne mal mit 2-3 Jahren, bis alles "fertig" ist mit Rückbildung. Je nachdem wie Dein Nabelbruch aussieht, darfst Du natürlich auf jeden Fall Übungen machen. Kommt halt immer drauf an, was Du machen willst. Alles mit viel Druck ist da natürlich nix. Das sollte schon gezielt sein. Vor allem für die RD. Du kannst ja auch mal hier schauen: https://www.nicole-frank-physiotherapie.de/rektusdiastase-warum-eine-schließung-der-lücke-nicht-immer-das-ziel-ist/
    Ich hoffe das hilft Dir ein bißchen weiter :) liebe Grüße, Nicole

  • #19

    Mi-Ca (Samstag, 16 März 2019 14:55)

    Hallo Nicole,
    Danke für deinen super lehrreichen Text und deine anschaulichen Erklärungen. Ich bin zwar selber nicht von einer RD betroffen, aber ich kenne so einige Mamas und leider wird im Internet immer wieder davon geschrieben, dass das Training der geraden und schrägen Bauchmuskulatur wichtig ist und auf jeden Fall der Vierfüßler eine schonende Variante ist. Ganz egal ob in Hebammenzeitschriften oder auf der laufmamalauf Seite - es steht überall das Selbe. Also danke, dass du hier die ganzen Zusammenhänge so ausführlich und kompetent erklärt hast!

  • #20

    Nicole Frank (Dienstag, 19 März 2019 13:07)

    Liebe Mi-Ca, danke Dir :) ja die hinken halt alle noch ein bißchen im letzen Jahrtausend rum und hinterher ;) vielleicht wird das ja mal irgendwann anders, wäre zu hoffen. Aber nun gut. Ich versuche so gut es geht alles, was ich so erzähle zu belegen und mit Bildern und Videos zu zeigen. Aber es sind ja trotzdem nicht alle Übungen auch für alle immer schlecht. Kommt immer drauf an wer, wie und wie viel :) deshalb ist das so schwierig in den Kursen, weil man nie alle Frauen gleichzeitig im Blick behalten kann. Und deshalb müßte man in jedem Kurs alle Frauen vorher befunden und ankucken. Liebe Grüße, Nicole

  • #21

    Katharina (Freitag, 19 April 2019 14:13)

    Liebe Nicole,
    was empfiehlst du denn während der SS, wenn die RD früh beginnt (bin jetzt in der 28. SSW und hab sie schon ein paar Wochen..). Ich hab es früh schon im Stehen beim zurücklehnen, wenn ich den Bauch eingecremt habe, gesehen dass in der Mittellinie es sich leicht vorwölbt, jetzt überdeutlich und ab Ende Brustbein bis unterm Nabel. Nun mag ich mich aus dem Liegen nur noch über die Seite hoch rollen und selbst beim sitzen auf dem Sofa, also etwas zurückgelehnt, empfinde ich das aufrichten als sehr unangenehm. Ich mache Nordic Walking und Schwimmmen/Aquajoggen, würde aber gerne etwas zusätzlich machen, um es etwas aufzuhalten, will aber auch nix falsches machen. Ich hatte immer eher gute Bauchmuskeln, ggf. ist es für mich auch sehr ungewohnt jetzt 'ohne' und mit dickerem Bauch den Alltag zu bestreiten. Höre immer nur, das gehört dazu, empfinde es aber echt als schmerzhaft, wenn ich mich im Schlaf mal doch 'normal' aufrichte und würde mich über Tipps freuen!
    Wünsche schöne Ostertage, LG Katharina

  • #22

    Nicole Frank (Dienstag, 23 April 2019 18:40)

    Liebe Katharina,
    Rektusdiastasen sind völlig normal in der Schwangerschaft. Was anderes kann ich da leider auch nicht sagen. Aufhalten wirst Du es nicht können, Dein Baby wächst ja täglich. Und so lange ist es ja gar nicht mehr bis zur Geburt :) Mach Dir da mal nicht so viele Sorgen. Über die Seite rollen ist prima :) das sollte man sich eh angewöhnen. Wenn man sich normal aufrichtet, hat man sehr viel Druck im Bauch. Das sollte man besser vermeiden. Manchmal passiert's halt, aber da bekommt man ja recht schnell das Zeichen...
    Und für hinterher gelten dann auch so ein paar Verhaltensregeln, die man am besten einhält. Kannst auch mal hier kucken, da hab ich noch ein paar Tipps für in der Schwangerschaft: https://www.nicole-frank-physiotherapie.de/erneute-schwangerschaft-trotz-rektusdiastase/
    Ich wünsch Dir auf jeden Fall eine tolle Geburt und alles Liebe und Gute, Nicole

  • #23

    Caro C. (Donnerstag, 16 Mai 2019 16:33)

    Liebe Nicole!
    Ich hatte bis vor kurzem noch eine RD mit 2 Fingerbreite nach meinen 2 Schwangerschaften! Mit den Übungen was ich bereits 2 Wochen täglich mache hat sich die RD auf 1 Fingerbreite reduziert worauf ich sehr glücklich bin:) Meine Frage wäre nun, was ich denn sonst für Übungen machen kann für den Bauch damit er ganz weggeht? Ich sehe leider immer noch sehr schwanger aus:/
    LG, Caro

  • #24

    Nicole Frank (Sonntag, 19 Mai 2019 12:39)

    Liebe Caro, danke für Deine Nachricht :) das hört sich doch schon super an :) ich hätte nur meinen ganzen Onlinekurs mit massenhaft Übungen drin, falls Dich das interessiert. Da ist alles drin, was man so braucht an Übungen. Kannst ja mal kucken: https://www.nicole-frank-physiotherapie.de/rektusdiastase-online/
    Liebe Grüße, Nicole

  • #25

    Charlotte (Mittwoch, 24 Juli 2019 14:01)

    Liebe Nicole,
    vielen Dank für die super guten Erklärungen, der Text hat mir ziemlich weiter geholfen. Meine Tochter ist jetzt 6 Wochen alt und ich mache seit etwa vier Wochen fleißig Übungen (hauptsächlich auf dem Rücken liegend atmen und Nabel nach innen ziehen), nachdem meine Hebamme meine RD getastet - da war sie etwa 4 Finger breit. Gestern beim ersten Mal Rückbildungskurs hat die Hebamme fest gestellt, dass meine RD immer noch sehr groß ist und die geraden Bauchmuskelstränge sehr wenig ausgeprägt. Das fand ich sehr entmutigend. Ich hatte erwartet, dass sich da schon was getan hat, aber dein Text hat mir gezeigt, dass ich da wohl viel zu ungeduldig war...
    Jetzt kommt noch eine Frage: Vor der SS war ich sehr sportlich, etwa 4 mal die Woche Klettern, Bouldern oder Fitness Studio und jeden Tag etwa eine Stunde Fahrrad fahren. Hast du irgendeine Erfahrung, wie es mit dem Klettern mit RD ist? Ich hatte eigentlich gehofft, dass ich so in 2 Monaten damit wieder anfangen kann, aber jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher.

    Herzliche Grüße und vielen Dank,
    Charlotte

  • #26

    Nicole Frank (Samstag, 27 Juli 2019 11:33)

    Liebe Charlotte, ich kann das natürlich nicht einschätzen mit Deinem Bauch auf die Ferne, aber Du bist ja noch ganz am Anfang der Rückbildung, da würde ich von all solchen Sportsachen eh absehen und erstmal wieder von innen heraus stabil werden (Gebärmutter, Organe im Becken, Gebärmutterhaltebänder). Das passiert von ganz alleine, dauert aber eine ganze Weile. Und solange das von innen noch in der Rückbildung ist, brauchst Du bzw. solltest Du von außen keinen Sport mit viel Anstrengung, Druck und Belastung draufsetzen.
    Nach der SS ist nie wie vorher. Das kannst Du nicht vergleichen. Das kommst wieder, aber jetzt sind halt erstmal andere Dinge im Körper dran, die von Natur aus eben ganz andere Pflege brauchen.
    Kuck mal hier: https://www.nicole-frank-physiotherapie.de/spätschäden-nach-der-geburt-vermeiden/
    Ich hoffe, das hilft Dir ein bißchen weiter :)
    Liebe Grüße
    Nicole

  • #27

    Inger (Montag, 26 August 2019 11:37)

    Sehr tolle Seite, vielen Dank für die vielen fundierten Informationen! :-) bin jetzt nach einem halben Jahr nach der Geburt meiner Tochter darauf gestossen, und dankbar für die Tipps zur Rückbildung!

  • #28

    Nicole Frank (Montag, 26 August 2019 12:18)

    Liebe Inger, das freut mich sehr :) danke für Deinen netten Kommentar :) Liebe Grüße, Nicole

  • #29

    Birgit (Samstag, 16 November 2019 20:44)

    Liebe Nicole! Nach meiner 1. SS hatte ich keinerlei Probleme mit der Rektusdiastase. Meine 2. SS war eine Zwillingsschwangerschaft und mein Bauch war riesig (beide SS Kaiserschnitt). Ich war und bin wieder so schlank wie vorher, aber meine Rektusdiastase ist nach 3 Jahren noch immer 3 cm und ich habe einen kleinen Nabelbruch. Ich bin sehr unglücklich damit, weil ich nach dem Essen aussehe wie im 5. Monat.... Ich habe auch vor einem Jahr ziemlich intensiv (3 Monate) nach Heller trainiert, aber es war nicht erfolgreich. Glaubst du ist es noch möglich, dass sich die RD mit intensiven (6 Monate) Training verbessert? Liebe Grüße Birgit

  • #30

    Nicole Frank (Sonntag, 17 November 2019 16:33)

    Liebe Birgit, schwierig da eine Prognose ohne Befund zu machen. Es kommt auch immer drauf an, welche Übungen du genau gemacht hast. Vielleicht brauchst Du inzwischen andere. Gibt ja sehr viele, die man machen kann, auch bei Rektusdiastase. Meiner Erfahrung nach bringt es meistens schon was, wenn man auch 3 Jahre nach der Geburt dran bleibt.
    3 Monate Übungen machen ist gar nicht soooo lang :) Zwillingsschwangerschaften sind leider auch meistens mit echt großen Bäuchen verbunden, die es hinterher oft ein bißchen schwerer haben. Ich kann Dir natürlich nur meinen Onlinekurs ans Herz legen, eine andere Möglichkeit hab ich hier auf die Ferne leider nicht :) Ich wünsch Dir alles Gute :) Liebe Grüße, Nicole

  • #31

    Franziska (Sonntag, 26 Januar 2020 16:30)

    Liebe Nicole,

    vielen Dank für diesen interessanten Artikel! Ich habe vor 6 Monaten mein drittes Kind bekommen und habe noch immer eine recht breite Bauchspalte. Mein Kleiner möchte viel in der Tragehilfe getragen werden. Muss ich da etwas Spezielles beachten bzw. darf ich das überhaupt mit einer Diastase?

    Liebe Grüße *Franziska

  • #32

    Nicole Frank (Dienstag, 28 Januar 2020 13:53)

    Liebe Franziska, ich glaube, da müßte ich einen ganzen Artikel drüber schreiben. Das ist immer so eine Sache, kann ich nicht pauschal beantworten. Permanentes Tragen kann ab einem gewissen Zeitpunkt einfach zu viel werde, gerade, wenn die Kleinen dann schwerer werden. Ich rate ja von Anfang an, die Kleinen auch an den Kinderwagen zu gewöhnen, damit sie dann irgendwann auch drin bleiben, wenn sie zu schwer zum Tragen sind. Das machen so wenige heutzutage und haben dann irgendwann nur noch Nackenschmerzen oder sonstige Probleme vom Dauertragen. Man muß seinem Körper auch mal eine Entlastung und Entspannung anbieten, indem man nichts trägt oder dranhängt. Deswegen rate ich auch unbedingt von "Sport mit Baby" ab. Der Körper der Mutter trägt ja ständig und macht und tut. Da kann man sich doch mal 1 Stunde in der Woche eine Auszeit z.B. beim Rückbildungskurs nehmen und auch beim Rausgehen zumindest mal für die eine Stunde den Kinderwagen benutzen. Das ist dem Kind nicht zu viel abverlangt und hinterläßt keine Spätschäden ;)
    Liebe Grüße, Nicole

  • #33

    maria (Samstag, 14 März 2020 18:58)

    hallo liebe nicole, ich habe leider eine extreme rektusdiastase und einen nabelbruch, durch die rückbildung:( dadurch kommt mein darm hervor, wie eine beule über dem bauchnabel quasi. kann physiotherapie deiner meinung nach helfen oder komme ich nicht um die op? danke und liebe grüße maria

  • #34

    Nicole Frank (Sonntag, 15 März 2020 11:25)

    Liebe Maria,
    das kann ich Dir auf die Ferne leider so gar nicht sagen. Ich kann keine Ferndiagnosen stellen. Wenn Du eine gescheite und gut ausgebildete Physio findest, kann das auf jeden Fall sehr viel bringen. Kommt auch immer darauf an, was schon trainiert wurde, was man ändern müßte, ob die richtigen Übungen schon gemacht wurden. Da kann sich auch nach Jahren noch was verbessern. Ich drück Dir die Daumen. Liebe Grüße, Nicole

  • #35

    Dorothea (Freitag, 05 August 2022 15:28)

    Hallo Nicole,

    Kannst du mir sagen, was auf einen Rezept für Physio (bei RD) als Diagnose draufstehen muss, damit man es dann auch bei Beihilfe und privater KK einreichen kann (und bestenfalls auch bezahlt bekommt? Langt als Diagnose "Rektusdiastase / Beckenbodenproblematik" ?

    Meine Gyn möchte das rezept eigentlich gar nicht ausstellen, weil sie meint, dass Physio hier nichts bringt, aber ich würde es gerne probieren... Und brauche daher gleich die richtige Formulierung bevor sie ganz abblockt.

    Vielen Dank !!