Rückbildung, Rektusdiastase, Beckenboden


 

Hi, ich bin die Nicole.

Ich bin Physiotherapeutin und spezialisiert auf dem Gebiet der Frauengesundheit.

Hier findest du einen kurzen Überblick über meine Ausbildung(en), meine Qualifikationen und was mich dazu gebracht hat, mich genau auf diesem Gebiet zu spezialisieren.

Denn eigentlich wollen Physios ja gar nicht in der Gynäkologie arbeiten.

Was, meiner Meinung nach, ein echt großer Fehler ist. Aber dazu komme ich gleich noch.

Meine Ausbildung zur Physiotherapeutin habe ich in Frankfurt a.M., in der Physioschule der Orthopädischen Universitätsklinik Friedrichsheim, absolviert. Mein praktisches Jahr habe ich im Olympiastützpunkt Frankfurt und in der Fachklinik Enzensberg, in Hopfen am See, gemacht.

 

Meine Fortbildungen

 

 

Bei der Arbeit ......

 

 

Ich bin Jahrgang 1969 und habe 1989 mein Abi in Mannheim gemacht.

Bis ich dann endlich einen Ausbildungsplatz an der KG Schule in Frankfurt hatte, hatte ich schon fast den Traum vom Physio-sein an den Nagel gehängt. Es gab nämlich zu wenig Ausbildungsplätze und die wenigen waren sehr heiß begehrt.

Fast wäre ich aus Verzweiflung Sozialpädagogin oder Englischlehrerin oder vielleicht wahlweise noch Kunsthistorikerin geworden.

 

Als ich dann 1994 mit meiner Ausbildung zur Physioterapeutin fertig war, hätte ich niemals gedacht, dass ich "in der Gyn" landen würde. Wer hätte gedacht, dass das mein Thema werden würde. Ich sicher nicht. In der Physio-Ausbildung ist das das letzte Thema, mit dem sich irgend jemand beschäftigen will. Es ist langweilig und fade......und es wird nur geatmet...hab ich auch gedacht, damals. Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportphysiotherapie, da will man hin.

Nur wer Sportler behandelt, ist ein echter Physio ;)  

OK, hab ich gemacht und es war ....  langweilig. Sportler haben immer das selbe. Und irgendwann denkst du nur noch "dann hör doch auf mit dem Sport, wenn du dauernd verletzt bist". 

Ich hab's sogar bis zur Turner(innen) WM geschafft als ich im Olympiastützpunkt Frankfurt gearbeitet habe. Sowas ist natürlich super spannend und ich seh das wahnsinnig gern. Aber Turnen ist halt auch komplett sinnbefreit gesundheitstechnisch.

Da war Baseball 1. Bundesliga Betreuung schon tausendmal besser. Immer lustig, aber am Ende auch immer nur der Versuch der Behebung von Verletzungen, die nie besser werden konnten, bei den immer gleichen, einseitigen, extremen Belastungen. Da fehlte mir dann auch irgendwann der höhere Sinn in der Aufgabe.

 

Zurück zur Gyn. Auch heute ist das noch so an den Schulen, dass das leider eins der völlig uninteressanten und "unwichtigen" Fächer ist. Das wird weder spannend rübergebracht, noch wird sinnvoll unterrichtet. In der Physio-Welt ist "die Gyn" und die Wochenstation ein vollkommen vernachläßigtes Gebiet. Da hat sich wenig geändert.

Seltsam eigentlich, wo doch 80% aller Physios und 50% der Weltbevölkerung, Frauen sind.

Und noch seltsamer, weil sehr viele späte Probleme wie Bandscheibenvorfälle, chronische Rückenschmerzen, chronische Beckenschmerzen, Inkontinenz, Senkungen der inneren Organe, Hüftprobleme, Schulter-Nackenprobleme, Migräne, Hormon-Dysbalancen, Burn Out und so unsagbar viele Symptome mehr, genau hier anfangen. Im Wochenbett oder auf einer gynäkologischen Station nach einer OP (hier meistens natürlich schon vorher, sonst wäre ja keine OP nötig).

Ich hab nicht gezählt, wie viele Frauen mit Bandscheibenvorfall auch eine instabile Rektusdiastase oder eine Senkung der Beckenorgane haben. Das wird generell bei solchen Krankheitsbildern nicht im Befund abgefragt. Und wenn, sicher nicht wirklich ein Zusammenhang hergestellt.

 

Mir wurden all diese Zusammenhänge auch erst klar, nachdem ich tatsächlich angefangen habe, in der Frauenklinik zu arbeiten.

In der Gyn zu arbeiten war auch damals nicht mein erstes und gewünschtes Ziel, es war aber der nächstbeste Job, nachdem ich meine Praxis verkauft hatte und erstmal einen Gang runterfahren wollte, nach jahrelanger gefühlter "Minenarbeit im Schacht für kein Geld".

Der Gyn-Job erschien mir da erstmal das Leichteste und Einfachste, wie ich ja aus der Ausbildung vor 100 Jahren noch in Erinnerung hatte. 

Dass es sich aber zu einem wirklich tollen und spannenden Job, mit einem, wie ich jetzt weiß, unwahrscheinlich wichtigen Themengebiet, entwickeln würde, der auch noch wahnsinnig viel Spaß macht, hätte ich nicht gedacht.

Ich bin unglaublich froh und auch irgendwie privilegiert, dass ich aus nächster Nähe miterleben kann, was ab dem Zeitpunkt der Geburt und lange davor schon, mit den Frauen, ihrer Gesundheit, ihrem Innenleben (in jeder Hinsicht) und dem weiteren Verlauf ihres Lebens, nach dem Aufenthalt in der Klinik, so alles passiert.

Und vor allem bin ich froh, dass ich jede dieser Phasen mitbekomme und die Frauen dementsprechend qualifiziert beraten und behandeln kann. Und wenn mir mal zu einem Thema nichts mehr einfällt und alle meine Wissensquellen erschöpft sind, habe ich immer eine Fachperson/Arzt/Hebamme/Krankenschwester/Stillberatung um mich rum, die ich jederzeit fragen kann.

Viele, die ich in der Klinik schon betreut habe, kommen zu mir in den Rückbildungskurs oder in die Praxis zur Behandlung hinterher. Oder andersrum, viele kommen schwanger in die Praxis zur Behandlung und nach der Geburt zum Kurs oder weiter zur Behandlung. So bin ich quasi in jeder Phase immer auf dem Laufenden. 

 

Vielleicht ist das "Gyn" Thema deshalb auch heute immer noch so vernachlässigt, weil die ganze Welt einfach zu schnell, zu hektisch und zu erfolgsorientiert ist. Und keine Besserung in Sicht.

Wir sind geprägt von "schneller, weiter, mehr und bis zum Umfallen". Egal, welche Konsequenzen das hat. Da ist es unwahrscheinlich schwierig sich auf etwas einzulassen, das einen komplett anderen Umgang mit Zeit erfordert, wie eben Schwangerschaft, Geburt und Rückbildung.

Denn all das braucht eine ganz andere Herangehensweise als das "normale" Leben, das man vorher sonst so kannte. Es dauert alles wirklich lang und geht, gerade später in der Rückbildung dann, oft recht langsam voran. Wenn man das nicht weiß als frische Mutter, kann einen das schon bis an den Rand der Panik bringen, wenn der Körper nicht so funktioniert, wie man sich das vorgestellt hat. 

Das ist aber alles völlig normal. Und genau das ist es, was ich hier auf meiner Webseite an Information und Aufklärung anbiete.

 

In kompletter Hektik, mit viel Streß und (Erfolgs-, Zeit-) Druck verlaufen leider auch nicht wenige Geburten und eben auch die Zeit danach. Die Kliniken tun da auch nicht unbedingt viel für, um das zu ändern. 

So entsteht auch nach der Geburt ein massiver Druck, Überforderung, Stillprobleme, Mütter-Burn-Out, Depressionen und viele Symptome mehr.

Die Hebammen haben das schon lange kapiert. Und ich finde es wahnsinnig beruhigend, dass es noch "Kräfte" gibt, die diesem Wahn entgegenwirken.

Nicht nur dem oft verbreiteten "Wahn" (oder Druck) eine tolle Geburt "abzuliefern", sondern auch dem oft wortwörtlichen Wahn, sich in den Sport und auf Diäten zu stürzen, damit der Bauch weg geht und man ganz schnell wieder aussieht wie vorher. Das ist wirklich erschreckend.

 

Und so hab ich es irgendwie zu meiner Mission gemacht, da ein bißchen etwas beizutragen. 

Aufklärung und Behandlungen, die passen, die für Frauen und ihrer Situation entsprechend angemessen sind. Nicht Bootcamp-Training, Bauchmuskelntraining mit aller Gewalt und unangebrachtes Fitnesstraining für Schwangere und frisch gebackene Mamas, dieser ganze Wahnsinn, der eben so verbreitet wird. 

Denn woher kommt denn die Vorstellung, dass nach sechs Wochen die "Mutti" wieder aussieht und funktioniert wie nie zuvor im Leben? Das ist ein echt uralter Irrglaube und ein echt richtiger Quatsch.

Ich möchte das anders haben und anders anbieten. 

 

Sogar in meinen ganzen Fortbildungen zum Thema Wochenbett, Gynäkologie und Urogynäkologie, waren die einzigen Fortbildungen, die in dem Zusammenhang "angemessen weiblich" waren, die von Hebammen Ausbilderin Sabine Friese-Berg.

Alle Physio-Fortbildungen zum Thema waren, wie die meisten Physio-Fortbildungen generell, eher nur sachlich und fachlich. Das hat sehr wenig zu tun mit "Frauen", sondern nur mit "Wissen".

Nicht etwa, wie man es der Wöchnerin angenehm macht. Ausschließlich wie "effektiv" gearbeitet wird, damit man "schnellstmöglich" zum "Ziel" kommt. (Ich setze das in Anführungszeichen, weil ich das so absurd und unrealistisch finde).

"Symptome bekämpfen" und "an etwas arbeiten", als ob Rückbildung ein "Fehler im System" wäre.

So ist das alles ja nicht.

Und in diesen Fortbildungen geht meistens nur um Inkontinenz und Übungen.

Nie um Pflege, Massage, Runterkommen, Entspannen, sich wohlfühlen, ausgleichen, sich vorbereiten, wieder zurück in den Körper finden.

Eben nur um effektives Arbeiten. Und das bedeutet in Physiokreisen eben "Übungen machen".

 

Mit Übungen alleine kommt man aber leider auch nicht immer so weit. Auch nicht bei Inkontinenz. 

Das braucht immer ein Gesamtkonzept. Und gerade bei den Beckenbodenthemen braucht das viel mehr Sensibilität für all die anderen Bereiche des Lebens, die nicht "Übung" sind.

Das "Wissen" ist natürlich wichtig. Unbedingt und unerläßlich.

Anatomie, Physiologie, Krankheitsbilder, OP Techniken usw. Aber die Herangehensweise ist oft in jeglicher Hinsicht, wie ich finde, sehr männlich-sachlich und die Darbietung wenig weiblich und rückbildungsgerecht.

Das macht so nicht besonders viel Spaß und ist für mich zu unrealistisch in der Umsetzung in der Rückbildung. Da funktioniert der Körper eben anders als sonst. Da kann man keine klassische Trainingstherapie machen und ständig "Ziele" erreichen wollen. Da macht man sich ja noch mehr Druck und am Ende verrückt, wenn man merkt, dass es eben so gar nicht geht.

 

Zum Glück gibt es Sabine Friese-Berg. Sabines Fortbildungen am FBZ Bensberg kann ich nur wärmstens empfehlen für alle, die sich mit dem Thema näher beschäftigen wollen. Weg vom klassischen "Physio-Denkschema" und mal aus der Box raus denken lernen.

Da hat sich mein Horizont noch mal unwahrscheinlich erweitert. Ganz besonders was das Hegen und Pflegen angeht. Und wie wichtig es ist, dem Körper Ruhe und Entspannung zu gönnen, während der Schwangerschaft, in den ersten zwei Jahr danach und überhaupt im Leben. Wunderbare Behandlungen kann man machen, damit sich der Körper in der Schwangerschaft vorbereiten und danach regenerieren kann.  

 

Momentan arbeite ich ausschließlich "online" und betreue meine Leutchen in meinem Onlinekurs "Rückbildung mit Rektusdiastase".

 

 

Falls jemand eine Therapeutin für sich sucht, ich habe hier Therapeutenlisten.