Stress ist ein Dickmacher

Gleich vorneweg. Ich finde das Bild oben wirklich toll und sehr sexy. Man muss nicht rappeldürr sein, um gut auszusehen oder sich wohl zu fühlen.

Ich habe dieses Bild ausgewählt, weil ich ein ansprechendes Bild haben wollte und weil ich weiß, dass sich Dreiviertel aller Frauen wünschen, sie wären dünner. Und auch weil ich weiß, dass die meisten Frauen nach der Geburt mit sich und ihrem Körper hadern, auch wenn sie von außen und von anderen betrachtet, schön aussehen.

 

Doch nun weiter zum Thema :)

 

Oh der böse Stress.

Der kann ganz schön was anrichten, wenn man nicht was dagegen tut.

Cortisol (Adrenalin) ist unser Stresshormon.

Das wird im Normalfall ausgeschüttet bei akuter Gefahr und Alarmbereitschaft. 

Fight or Flight. Kampf oder Flucht.

Die Ausschüttung des Hormons stoppt, wenn die Gefahr vorbei ist.

Diese Funktion brauchen wir, weil sie uns im Ernstfall das Überleben sichert. Und sie veranlaßt uns auch die Hand von der heißen Herdplatte wegzuziehen.

 

Als frische Mutter ist man ständig in Alarmbereitschaft und schläft nachts nicht sehr tief, wenn überhaupt. Das ist normal und gehört dazu in den ersten zwei Jahren. Allerdings muss man gut aufpassen, dass das nicht zum Selbstläufer wird und niemals aufhört. Vor allem muss man schauen, dass man sich nicht noch zusätzlich ganz viel Stress aufhalst, der einen nie zur Ruhe kommen läßt. Denn irgendwann sind auch die größten Reserven aufgebraucht und man geht auf dem Zahnfleisch.

 

Ist man im Dauerstress, wird irgendwann auch das Cortisol dauerhaft ausgeschüttet und richtet allerhand Schaden an, bevor es irgendwann gar nicht mehr ausgeschüttet wird und man ein "Adrenal Fatigue Syndrom" bekommt, eine Nebennierenschwäche. Das entspricht dann dem Burnout

 

Als Mutter mit Baby oder mehreren Kindern, ist man oft tatsächlich dauerhaft gestresst.

Allein die schlaflosen Nächte sind schon Stress genug. 

 

Leider macht diese Dauerausschüttung von Cortisol auch den berühmten Bauchspeck d.h. die Fettanlagerung in der Bauchregion. Der Körper denkt ja er ist in Not und in der Not muss man Reserven speichern. Das passiert dann in Form des Bauchfetts.

  

 

 

 

Meistens nimmt man erst wirklich ab, wenn der Stress vorbei ist und der Körper sich wirklich erholt hat.

Leider braucht der Körper viel länger, um das Cortisol wieder loszuwerden, als dass er braucht, um es in Umlauf zu bringen.

Wer also unbedingt abnehmen möchte nach der Geburt, sollte so viel wie möglich schlafen und den Stress auf das Nötigste reduzieren.

Wenn's nur so einfach wäre..... aber genau deshalb muss man sich wirklich entschleunigen und sich gut um sein eigenes Wohlergehen kümmern. Und sich vor allem auch viel Zeit lassen.

 

Natürlich gibt's auch die Frauen, die im Stress extrem dünn werden. Das ist das selbe nur anders und auch nicht gesünder. Jeglicher Neid auf dünne Frauen ist also nicht wirklich angebracht.

 

 

Das Adrenalin muss raus aus dem Körper

 

Das überschüssige Cortisol bzw. Adrenalin muss auch wieder raus aus dem Körper.

Anstatt Sympathikus Aktivität (Fight or Flight = Kampf oder Flucht) brauchen wir in der Rückbildung Parasympathikus Aktivität (Rest and Digest = Entspannung und Verdauung).

Das läuft über das autonome/vegetative Nervensystem und ist ein ganz ganz wichtiger Teil unserer Gesundheit.

Ohne Parasympathikus läuft die Wundheilung schlechter, das Immunsystem ist schlechter, die Muskulatur wird schlechter aufgebaut und die Milch fließt schlechter.

Das bedeutet im Umkehrschluss, dass mit Parasympathikus alles besser läuft.

Viele Symptome, können definitiv auf eine überschießende Sympathikus Aktivität, also auf Stress und ständige Alarmbereitschaft, zurückgeführt werden.

 

Bleibt das Cortisol über einen längeren Zeitraum in hoher Konzentration im Körper, schwächt es das ganze System. Und, wie oben schon erwähnt, ist es ein Dickmacher.

 

Aber wie bekommen wir das wieder raus?

 

  • natürlich als allererstes durch Stressreduzierung und schlafen. Wir nehmen also tatsächlich im Schlaf ab
  • Neues "reinlassen", damit das, was drin ist, nämlich das überschüssige Cortisol, durch andere Hormone ersetzt wird
  • die Endorphin und Oxytocin Ausschüttung fördern. Liebe und Spass reinlassen
  • das heißt andere Hormone aktivieren
  • andere Aktivitäten als sonst machen. Und zwar welche, die auch wirklich Spass machen und das Herz ab und zu hüpfen lassen
  • Dinge tun und sich mit Leuten treffen, die einen zum Lachen bringen
  • Ablenkung
  • Fokusverschiebung
  • meditieren
  • anstrengende Dinge umverteilen
  • manchmal muss auch etwas ganz gehen oder weg. Sei es das Bügeln oder die 3 Sportgruppen und die 5 Babygruppen oder manchmal auch die Schwiegereltern und die Helikopterfreunde ;) 
  • lustige Filme anschauen
  • sich Massagen geben lassen
  • sich im Wasser treiben lassen
  • zur Kosmetikerin gehen
  • tief atmen
  • den Turbo rausnehmen und runterfahren
  • den Perfektionismus ignorieren
  • Schuhe kaufen (und es hilft doch !!)

Die Liste ist lang. Euch fällt bestimmt noch mehr ein 😍🌸 

 

Stress in der Schwangerschaft schadet dem Baby

 

Wenn wir schon beim Thema Stress sind 🌸 

Es geht ja nicht nur um die eigene Gesundheit, es geht ja auch um die Gesundheit des Babys.

 

Es ist ja wirklich ganz schön schwer, Stressfaktoren abzubauen.

Trotzdem sollte man sich immer überlegen, warum man etwas nicht abstellen kann. Es gibt immer Millionen von Gründen, warum etwas nicht geht 🙈🙉

Wenn man es nicht für sich schafft, dann vielleicht das Baby.

Die Auswirkungen sind nämlich nicht ganz ohne für die Gesundheit des Babys im späteren Leben.

Und für die eigene natürlich auch nicht.

 

Das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim macht Studien über die Auswirkungen von Stress während und nach der Schwangerschaft.

Die Links findest du hier im Artikel

 

 


Hi, ich bin die Nicole. Ich bin seit 25 Jahren Physiotherapeutin und hab viele Jahre auf der Wochenstation und auf der gynäkologischen Station in der Frauenklinik gearbeitet. Von mir bekommst Du Informationen zum "Thema" aus erster Hand. 

Rückbildung vom ersten Tag an, im Rückbildungskurs, in der Praxis mit Patienten und leider auch oft die Spätfolgen von Beckenbodenschwächen (und was es sonst noch alles geben kann)  in der operativen Gynäkologie, kenne ich in und auswendig. 

Bei mir bist Du richtig, wenn Du reale medizinische Informationen zum Thema Rückbildung und Frauengesundheit suchst. Mehr über mich findest Du auch hier.


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