Warum der Vierfüßlerstand die falsche Übung bei Rektusdiastase ist - und auch zur frühen Rückbildung nicht taugt

Der Vierfüßlerstand nach der Geburt

 

 

Der Vierfüßler..... so beliebt bei allen. Und so einfach..... und so sinnvoll....

Denkt man. 

Kommen wir sofort zum Eingemachten, im wahrsten Sinne des Wortes.

Nach einer Geburt, wenn der Bauch noch sehr weich ist und die Bauchmuskulatur kaum Kontrolle hat über Gut und Böse, kann man damit Übles anrichten.

Man muß allerdings immer unterscheiden, WANN eine Übung keine gute Übung ist. Der Vierfüßler ist eine super Übung.... aber nicht bei einer Rektusdiastase, die nicht kontrolliert werden kann und schon überhaupt nicht, wenn der Bauch noch so wenig Spannung hat, wie unten auf den Fotos, und ungeschützt nach unten hängt.

 

 

Was im Stehen schon super aussieht nach 4,5 Monaten und Kaiserschnitt, sieht im Vierfüßler völlig anders aus. Fast dramatisch. Das könnte es auch werden, wenn man so etwas regelmäßig übt und trainiert. Spätschäden nicht ausgeschlossen. Siehe zweite Bildreihe unten.

Und ich sollte auch erwähnen, dass unsere Probandin bis kurz vor der Geburt sehr viel Sport gemacht hat. Alles, inklusive Body Building mir viel Kraft und Gewichten.

Es fragen sich ja die meisten Betroffenen, warum so etwas bei ihnen und nicht bei anderen passiert. Dazu gibt es folgende Ergebnisse einer Studie, nämlich quasi keine. Man weiß nicht warum es bei den einen so ist und bei den anderen ganz anders.

 

 


 

1. Bild: Ohne Anspannung.

2.-4. Bild: Mit Grundspannung des Muskel Transversus Abdominis. Funktioniert im Stehen schon ganz gut für die kurze Zeit nach der Geburt. Das ist nicht bei allen so. Nur noch mal kurz angemerkt.

 

 

 

Hier der Bauch im Vierfüßler:


 

Diese Bilder sind natürlich von unten aufgenommen. Das Handy liegt unter dem Bauch im Vierfüßlerstand.

 

Völlig haltlos hängen die Bauchmuskeln nach unten. Von innen drückt der schwere (meistens ist er schwer, weil voll) Darm der Schwerkraft folgend auf die Muskeln nach unten und somit nach "außen", was den Bauchinhalt angeht. Anders ausgedrückt: Der gesamte Bauchinhalt legt sich auf die haltlosen Bauchmuskeln. 

Die Bauchmuskeln haben überhaupt keine Chance das abzufangen.

Man sieht auch die Rektusdiastase um den Nabel herum sehr gut.

Im schlimmsten Fall, kann sich Bauchinhalt, sprich Darm, durch so eine Lücke heraus quetschen.

Im Falle eines Nabelbruchs, kann sich sogar eine Darmschlinge einklemmen. Und das wäre dann ein Notfall.

So leicht klemmt sich natürlich jetzt nicht zwingend etwas ein. Das passiert eher bei kleinen Nabelbrüchen, wenn die Darmschlinge keinen Platz hat, wieder rauszurutschen.

Kommt aber "die Übung" dazu, könnte das schon passieren. Man steht ja nicht einfach nur im Vierfüßler rum. Man tut da ja dann auch was. Man spannt Muskeln an, man hebt vielleicht einen Arm oder ein Bein ab. Oder noch schlimmer, man hebt die Knie ab oder wandelt es zum Plank (Liegestütz) um und hebt dann vielleicht da noch ein Bein ab. 

Das macht nicht nur einen Wahnsinns Druck im Bauchraum und auf den weichen Muskeln, es drückt auch auf den weichen Beckenboden. Der ist meistens im ersten Jahr auch noch nicht so fit.

Auch, wenn man keinen Urin verliert und sich gut fühlt, sollte man trotzdem aufpassen, weil er nach der Geburt, egal ob Spontangeburt oder Kaiserschnitt, sehr belastet ist und weich durch die Hormone.

Die Zusammenarbeit zwischen Bauch und Beckenboden ist meistens noch sehr schwierig. Beides angespannt zu halten und richtig dabei zu atmen, erfordert schon höchste Koordination.

 

Um den Auslöser der Kamera zu bedienen, muß unsere mutige Probandin eine Hand vom Boden lösen, was man daran erkennt, dass sich der ganze Bauch in eine Richtung verschiebt, weil automatisch die mangelnde Balance, die so entsteht, vom Rumpf ausgeglichen werden muß. Im Normalfall ist genau das der Sinn einer Vierfüssler Übung. Durch das Verlieren der Balance, soll die Muskulatur angeregt werden, zu arbeiten. Oder man baut statisch Druck auf, während Hände und Knie am Boden bleiben.

 

Hier macht das aber überhaupt keinen Sinn, weil der Rumpf noch völlig unvorbereitet ist und gar keine Spannung aufbauen kann bei dieser erhöhten Schwierigkeit. Die Bauchmuskeln, vor allem die geraden, sind noch viel zu überdehnt. 

Für den "Normalmensch" ist das eine super easy Übung. Pillepalle sozusagen. 

 

Es spukt in vielen Köpfen die Vorstellung, dass man nach der Geburt auf diese Art Spannung aufbauen kann. Leider funktioniert das so eben nicht.

 

Eine massiv überdehnte Muskulatur muß man sehr schonend aktivieren. In einer Position, in der sie das auch hinbekommt. Eine Position, die es ihr einfach macht "anzuspringen".

Das Gehirn muß dazu die richtigen Signale bekommen, um adäquat die Muskulatur arbeiten lassen zu können. Hängt der Bauch nun aber so ungeschützt nach unten, ist das einzige Signal, das das Gehirn bekommt "Achtung Gefahr", Bauchinhalt könnte abstürzen. Da passiert dann alles mögliche an Kompensationsmechanismen und Ausgleichsanspannungen im Körper, aber sicher kein funktionelles Training.

Macht man das dann auf Dauer als Übung, können ganz andere Schmerzen entstehen, durch die Kompensationsmechanismen. Falsche Bewegungsmuster entstehen. Überspannte Rückenmuskeln und/oder überaktive schräge Bauchmuskeln, die die Rektusdiastase nur noch weiter auseinanderziehen.

Und, daran denken die wenigsten, wenn sie an Muskeln denken, das Zwerchfell verspannt sich. Das hängt ja von innen rings um die Rippen herum. Wie ein Netz oder eine Hängematte, ähnlich dem Beckenboden. Bei Überaktivität von außen, gibt's auch Überaktivität von innen. Irgendwo muß die Kraft ja herkommen, damit niemand umfällt in dieser Position ;) 

Und wie schwer das, ist im Vierfüssler einen Arm gestreckt abzuheben, geschweige denn noch ein Bein, kann ja jeder mal selbst testen. Aber nur testen. NICHT forciert trainieren am Anfang. Nur noch mal zur vollkommenen Klarheit.

 

Trainiert man das in so einer ungesicherten Position auf Dauer, werden Kompensationsmechanismen antrainiert, die dann später vielleicht zu anderen Problemen führen können. Auf jeden Fall nicht zu einem funktionellen Zusammenspiel Bauch-Beckenboden-Atmung. Denn anstelle der gewünschten Anspannung der geraden Bauchmuskeln (die können ja nicht), spannen sich zum Beispiel dauerhaft als Ausgleich die schrägen Bauchmuskeln viel zu viel an (siehe Fotos weiter unten). Und die schrägen Bauchmuskeln können eine vorhandene Rektusdiastase noch mehr auseinander ziehen oder einfach in einer Verspannung verhaftet bleiben und die Brustkorbbewegungen hemmen.

 

 

 

 

 

Für den Bauch unserer Probandin wäre es zu diesem Zeitpunkt sinnvoll, noch Übungen in Bauchlage zu machen, mit einem Kissen unter dem Bauch. 

Das Kissen gibt, durch den Druck, der so entsteht, dem Gehirn die Botschaft, dass da ja noch was ist, das dazugehört. Dem Bauch wird die Aktivierung erleichtert.

So kann man prima die tiefe Bauchmuskulatur trainieren. Oder die Beckenbewegungen, Beckenboden, Rückenmuskeln und alles was einem so einfällt. Hauptsache es macht keinen Druck auf Bauch und Beckenboden, der sonst vielleicht nicht gehalten werden kann.

Klappt das dann ganz gut, kann man ja das Ganze steigern und versuchen in Bauchlage (mit dem Kissen drunter!) ein Bein oder einen Arm abzuheben.

Man muß immer die Situation neu einschätzen und auf seinen Körper achten. Sich da selbst zu bescheißen, weil es zu langsam geht und zu langweilig ist, hat keinen Sinn ;) 

 

Auch "der Hund" im Yoga wäre zu diesem Zeitpunkt als Übung noch viel zu früh.

Als Umkehrposition, um die Gebärmutter und die Blase zu entlasten, kann man statt dessen die sehr hoch gepolsterte Bauchlage nehmen. Einfach 2-3 dicke, große Kissen unter das Becken legen, so dass das Becken gegen die Schwerkraft entlastet ist. Das selbe geht auch in Rückenlage. Alle Kissen unten den Po, dann können die Gebärmutter und die Blase entspannt nach "oben rutschen" und müssen so nicht gegen die Schwerkraft gehalten werden. Das entlastet Bänder, Gelenke und Muskeln.

Man könnte dabei die Beine die Wand hoch legen, das entstaut auch. Oder man legt die Beine auf die Couch, während man davor auf dem Boden liegt. Macht das so wie es am bequemsten ist.

 

Natürlich gibt es auch Bäuche, die nicht ganz so überdehnt sind und nicht ganz so sehr der Schwerkraft folgen. Aber auch hier drückt der Darm die Bauchmuskeln nach außen. Vielleicht nicht ganz so dramatisch, aber das ganz normale Gewicht des Bauchinhaltes ist ja da und die Bauchmuskeln waren ja auch hier sehr lange sehr überdehnt, auch, wenn sie vielleicht nicht so aussehen. Deshalb würde ich auch hier immer warten und diese Übung nicht im Rückbildungskurs machen/anbieten. Das ist erstens zu früh und zweitens kann man nicht bei allen Teilnehmerinnen gleichzeitig Acht haben, ob sie das richtig umsetzen mit der Grundspannung und in wie weit sie ihren Bauch im Griff haben. 

Meistens wird ja in den Kursen die eine oder andere Variante des Vierfüßlers gemacht mit Armen oder Beinen abheben.

Später dann sollte man immer zuerst kontrollieren, wie die Spannung im Bauch ist und wie sie bei Belastung gehalten werden kann. Und dann genau so auch testen, wenn man im Vierfüssler steht.

Am besten wäre es natürlich man hätte jemand, der dabei ist und drauf kuckt.

 

{Kurzer Exkurs. Genau aus dem Grund ist es immer wichtig bzw. wäre es wichtig, dass bei Rückbildungskursen und sämtlichen "postnatalen" Kursen in der ersten Stunde bei allen Frauen auf den Bauch gekuckt wird, damit erstens nach einer Rektusdiastase getastet werden kann, und um zweitens die Weichheit der Muskeln einschätzen zu können. Als Kursleiter sollte man nicht einfach ins Blaue hinein Übungen machen. Bei 10-12 Teilnehmerinnen ist es ganz leicht, in der ersten Stunde einen kleinen Body-Check bei allen zu machen, um dann die Inhalte der Stunden darauf aufzubauen. Und am allerbesten, man weiß vorher schon um Inkontinenzen und andere Probleme. Dafür schicke ich vor jedem Kurs eine Email mit einem kurzen Selbstbefund an alle, den sie mir dann ausgefüllt zurückschicken. So weiß ich, was bei jeder los ist, auf was ich achten muß und welche Übungen ich auf gar keinen Fall mache. Das ändert sich dann ja auch jedesmal ein bißchen, weil ja nie alle gleich sind.}

 

Mit Fortschreiten der Rückbildung und mit zunehmender Stabilisierung und Normalisierung des ganzen Körpers, kann man den Vierfüssler ja irgendwann auch machen. Vorausgesetzt eben, der Bauch hängt nicht nach unten. Und ganz wichtig wäre, wenn man sich unsicher ist, ob es zu dem jeweiligen Zeitpunkt ok ist den Vierfüssler zu machen, ob man während der Übung eine Spannung über der Lücke spüren kann. Die Muskelbäuche müssen nicht zwingen ganz dicht aneinander liegen, aber es sollte eine Spannung der Faszie über der Lücke spürbar sein, so dass man nicht in die Lücke hinein fällt.

 

Ich weiß das klingt sehr langweilig und alles so gar nicht nach Sport.

Aber es geht jetzt auch nicht um Sport. Es geht darum den Körper, den Rumpf, den Beckenboden und den ganzen Mensch wieder funktionell auf die Reihe zu bekommen. Der Sport kommt später, wenn alles wieder sitzt, passt, wackelt und Luft hat. Sozusagen ;) wenn alles wieder normal anspannen kann und funktioniert. UND wenn auch im Alltag und in spontanen Situationen wie Husten, Lachen, Niesen und Tragen, Spülmaschine ausräumen usw. der Rumpf stabil ist.

Das ist leider selten im ersten Jahr.

Und ich sage es ja immer wieder und kann es nicht genug sagen: Auch, wenn von außen alles super aussieht, keine Lücke da ist, Beckenboden super ist..... heißt das noch lange nicht, dass auch im Inneren die Rückbildung fertig ist. Im ersten Jahr muß man einfach aufpassen, was man tut. 

Aber es lohnt sich. Es bringt ja nichts sich von Anfang an in einen Körper- und auch Diätwahn reinzusteigern, der den Körper auf Dauer fertig macht und ihm vielleicht sogar irgendwann eine Gebärmuttersenkung beschert. Das hat er nicht verdient, nach allem, was er geleistet hat!

Bauchpresse beim Plank

Es gibt viele Varianten und Weiterführungen des Vierfüsslers. Eine schnelle Progression der Übungen ist nicht ratsam. Vom Vierfüssler zum Plank zum Beispiel.

Will heißen: Wenn jetzt zum Beispiel eine Patientin, Klientin, Kursteilnehmerin zu mir kommt und ich sehe, dass der Vierfüssler nicht stabil machbar ist, aus welchen Gründen auch immer, dann warte ich so lange damit, bis ich sicher bin, dass sie die Übung kontrollieren kann. Bzw. ich baue mit ganz anderen Übungen eine bessere Grundstabilität vorher auf.  

Ich denke also nicht: "Montag geht die Übung nicht, also versuche ich es in der nächsten Stunde am nächsten Montag".

Oder: Die Patientin kann nach 6 Wochen (nicht 6 Wochen nach der Geburt. 6 Wochen nach Anfang der Behandlung) den Bauch einigermaßen halten beim Vierfüssler, und ich mache dann sofort jede weitere Stunde nur noch Planks und Stützübungen. Das würde alles wieder zunichte machen. So schnell geht das nicht. Spukt aber doch auch ein bißchen in den Köpfen herum, dass man in jeder Stunde die Übung(en) ein Niveau schwerer machen muß oder dann immer auf dem schweren Niveau bleibt. Als Therapeut, Hebamme oder Trainer im Kurs, sollte man sich auch nicht dazu verleiten lassen mehr zu machen als Bauch-angemessen und nicht hetzen zu lassen von agilen, sportlichen, aktiven Patientinnen, die gern mehr machen würden, aber keine Geduld für die grundlegenden "Aufbaumaßnahmen" haben :) und das sage ich mit viel Liebe :)

 

Jetzt hier und gerade beim Plank, muß zuerst der gesamte Körper stabil sein. Planks sind die Monsterübungen schlechthin, was intraabdominellen Druck angeht.

Vor einem Jahr nach der Geburt, würde ich damit nicht anfangen. Und auch dann nicht, ohne vorher alle anderen Übungen gründlich ausgeschöpft zu haben. Es darf kein Bauch hängen, kein "Kamelhöcker" zwischen den geraden Bauchmuskeln heraus kommen, kein Beckenbodenproblem bestehen und am besten natürlich auch kein Nackenproblem und keine Probleme mit den Handgelenken. Und vor allem, wenn, dann darf hinterher kein Symptom, falls vorhanden, schlimmer werden oder auftreten. Dann war's zu viel oder zu schwer.

Wer in der Rückbildungszeit, oder sagen wir mal im ersten Jahr, keine Probleme mit dem Beckenboden hatte, jetzt wieder anfängt mehr zu trainieren und schwerere Übungen macht, und dann auf einmal Tröpfchen verliert oder deutlich öfter zur Toilette muß, der muß das Training überdenken und weniger machen. Dann ist der Körper noch nicht soweit.

Das heißt nochmal im Klartext: Ein(e?) Plank (Liegestütze) kommt als Allerletztes in der Übungskette überhaupt und sollte vom Radar der Rückbildungsübungen komplett verschwinden.

Gleich in der Reihe mit Situps, Crunches, Klappmesser und dergleichen.

Es gibt sooo viele andere Übungen, die mehr Sinn machen. (Und wir sind immer noch bei der Rückbildung, nicht beim allgemein gültigen, "normalen" Training oder im Fitness Sport).

 Auch Planks sind tolle Übungen. Aber alles zu einer Zeit!

 

 

Bauchpresse heißt:

Wenn alle Bauchmuskeln zusammen angespannt werden, erhöht das den Druck im Bauchraum

(= intraabdomineller Druck). 

Das passiert nicht nur bei Übungen wie Planks, Situps, Crunches usw., sondern auch beim Husten, Lachen, Niesen, Stuhlgang, schwere Verdauung, Presswehen, Heben und Tragen.

Im Normallfall kann die Muskulatur das gut halten.

Nach einer Geburt braucht sie sehr viel Zeit, um diesem Druck wieder standhalten zu können.

Die Regeneration und Heilung dauert sehr lange, Sie braucht nicht nur die Kraft wieder, sie benötigt auch wieder die richtige Koordination, damit Bauch, Beckenboden und Zwerchfell wieder richtig zusammenarbeiten können. 

Das Zwerchfell wird dabei meistens unterschätzt oder gar vergessen. Erst, wenn die Atmung wieder frei ist bzw. das Zwerchfell nach der Geburt auch wieder seine normale Position hat, kann auch die äußere Muskulatur wieder richtig arbeiten. Deshalb macht man auch die vielen "langweiligen" Atemübungen in der Rückbildung. Auch ein Zwerchfell kann, wie alle anderen Muskeln auch, verkürzen und damit die Gesamtfunktion des Körpers stören.

Sind zum Beispiel die Ansatzstellen der Bauchmuskeln unter und an den vorderen Rippenbögen zu fest, kann sich auch bei der Einatmung der Brustkorb nicht richtig nach außen bewegen und damit kann sich das Zwerchfell nicht richtig in seiner ganzen Entfaltung ausbreiten und arbeiten. Auch das kann mit ein Grund sein, warum eine Rektusdiastase nicht besser wird.

Durch dauerhaft falsches Training, bei dem Kompensationsmechanismen entstehen können, wie zum Beispiel auch beim Vierfüssler, können auch die schrägen Bauchmuskelnund/ oder die Zwischenrippenmuskeln verspannen oder überaktiv werden. Sowas erkennt man an Einziehungen zwischen den Rippenbögen, schmerzhaften Triggerpunkten zwischen den Rippen und/oder auch daran, dass man nicht unter die Rippen kommt (als Therapeut). Die Muskulatur unterhalb der Rippenbögen ist fest im Vergleich zum Rest des Bauchs (siehe nächstes Bild unten).

Im übernächsten Bild sehen wir, wie das aussieht, wenn unter den Rippen zu wenig Spannung ist.

Nur noch mal kurz zur Erläuterung globaler Zusammenhänge ;)

 

Es kann natürlich auch genau umgekehrt sein, dass unter den Rippen gar keine Spannung hergestellt werden kann und der Brustkorb permanent in Einatemstellung ist, während die anderen Bauchmuskeln zu viel arbeiten.

 

 

 

 

12 Monate nach Geburt

Hier ist noch ein weiteres Beispiel wie es auch aussehen kann im Vierfüssler.

Eigentlich sieht es nicht schlecht aus.

Wenn man aber genau hinschaut, sieht man die Überaktivität der schrägen Bauchuskeln (Obliqui) und der Zwischenrippenmuskeln (Intercostal Muskeln) seitlich. Das sind die Einziehungen, die man auf der rechten Bauchseite an den Rippen (vom Mensch aus) sehen kann.

Dann kann man erkennen, dass in der Mitte dieser kleine Hubbel ist. Das ist Gewebe zwischen den geraden Bauchmuskeln bzw. in oder über der Lücke, das nicht kontrolliert werden kann in dieser Position. 

Die geraden Bauchmuskeln sind noch weich. Unterhalb des Nabels fehlt die Spannung.

Um den Nabel herum sieht man auch die Rektusdiastase sehr gut.

 

Also das heißt zu viel Spannung oben, zu wenig unten.

Hier wäre, neben den Übungen, auf jeden Fall angebracht, die überaktive Muskulatur mal schön auszumassieren, zu dehnen und auch durch gutes Atmen in den Brustkorb die Muskulatur von innen zu dehnen. 

Dazu sind ganz viele Yoga Übungen super, bei denen man in der Dehnung in den Brustkorb atmet und viele Übungen in der Rotation. Natürlich immer vorausgesetzt es sind keine Pressdruck-Halteübungen.

Sanfte DEHNUNGEN ! Wie zum Beispiel Grätschsitz mit Seitneigung, Drehsitz, Krokodil usw.

 

Nur nebenbei: Yoga Atmung in den Bauch wäre dauerhaft bei Rektusdiastase Problemen nicht so gut. Das macht Druck auf dem weichen Bauch und verbreitert jedes Mal die Lücke.

Wenn man das 20.000 mal am Tag macht (ja, so viel wird durchaus am Tag geatmet), auch wenn man nur ein Drittel davon Yoga-atmet, ist das viel, viel zu viel. Und ich sage das, weil ich WEIß, das ganz, ganz viele denken, Yoga Atmung wäre eine "normale" Atmung, die man immer machen soll.

Ich WEIß es. Ich schätze mal fast drei Viertel der Frauen in der Praxis, die ich jemals behandelt habe, atmen so und glauben, sie sollten das so machen. Das ist antrainiert und leider bei einer Rektusdiastase kontraproduktiv.

Also, nein, keine Yoga Atmung in den Bauch bei Rektusdiastase!

 

 

 

2 Jahre nach der Geburt

 

Und noch ein ganz anderes Beispiel.

Der Nabel wurde operiert. Die Rektusdiastase ist noch vorhanden. 

Im Stehen sieht man im Video bei Anspannung der Bauchmuskeln, dass sich sofort der ganze Brustkorb hebt. Das ist ein Kompensationsmechanismus, weil die geraden Bauchmuskel Anteile unter den Rippen nicht richtig arbeiten.

Im Vierfüssler sieht man, dass der Bauch noch recht weich ist und nicht genug Grundspannung hat. Man sieht auch, dass unterhalb der Rippen zu wenig Spannung ist und, dass sie die Stabilität nicht halten kann, wenn sie mal rechts und links den Arm abhebt.

 

 

Vierfüssler.

Die Einziehungen (in Türkis) sind die schrägen Bauchmuskeln.

Pink sind die Stellen mit zu wenig Spannung.


 

Das Ganze dann auch noch in Rückenlage

 

Rückenlage mit Situp

 

 

Durch die Rektusdiastase quillt Gewebe. Die geraden Bauchmuskeln haben die Kraft nicht, die Lücke zusammenzuhalten.

Das ist nur ein TEST, keine Übung!

Wer das als Übung macht oder anbietet, arbeitet grob fahrlässig.

Rückenlage mit beiden Beinen in die Luft

 

Ich denke, man erkennt das. Ist ein Screenshot vom Video.

Es passiert dasselbe wie links.

Rückenlage mit beiden Beinen in die Luft

 

Hier versucht sie, so gut sie kann, den Bauch anzuspannen. Aber auch mit maximaler Anspannung bleibt der Bauch nicht da, wo er sein soll. Sie kann das auch nur für ein paar Sekundenso  halten.

Das ist nur ein TEST, keine Übung!

Wer das als Übung macht oder anbietet, arbeitet grob fahrlässig.


Fazit in allen 3 Fällen

 

Was auf den ersten Blick gut aussieht, ist nicht immer auch stabil. Übung ist nicht gleich Übung. Es kommt auf die richtige Auswahl zum richtigen Zeitpunkt an.

 

Ich würde noch keinen Vierfüssler machen. Erst noch ein bißchen Tiefenstabilität aufbauen.

Ausgleich schaffen und die überaktiven oder verkürzten Muskeln entspannen, damit die anderen Muskeln nicht gehemmt werden.

Beckenstellung anschauen.

Haltung anschauen.

Atmung anschauen! Ganz wichtig, vor allem, wenn ein Brustkorb in einer der beiden Atempositionen (ein- oder ausatmen) unbewußt verhaftet bleibt.

Zwerchfell anschauen.

Iliopsoas Muskel anschauen. Das ist der tiefe Hüftbeuger, der als mal ganz gern verspannt oder verkürzt ist und die Lendenwirbelsäule nach vorne zieht und damit auch ins Hohlkreuz. Was wiederum den Bauch nach vorne bewegt und die Bauchmuskeln damit unvorteilhaft "aufgehängt" sind.

 

Es ist immer ein ganzer Mensch hinter einer Rektusdiastase. Man muß alles ankucken.

 

 

So manch einer denkt sicher, ich übertreibe und bin übervorsichtig. Mag sein. Aber Vorsicht ist besser als später inkontinent mit Bandscheibenvorfall, weil mit zu viel Vehemenz in zu viele Dybalancen und Schwächen reingeturnt wurde.

Die Physiotherapie lebt ja quasi von den Dysbalancen anderer Menschen. Und die Chirurgie auch. Ich erfinde also nichts. Dafür habe ich schon zu viel erlebt und gesehen in meinem Arbeitsleben. Man muß Krankheiten und Symptome ja nicht auch noch provozieren :) gell.

 

 

 



Hi, ich bin die Nicole. Ich bin seit 25 Jahren Physiotherapeutin und hab viele Jahre auf der Wochenstation und auf der gynäkologischen Station in der Frauenklinik gearbeitet. Von mir bekommst Du Informationen zum "Thema" aus erster Hand. 

Rückbildung vom ersten Tag an, im Rückbildungskurs, in der Praxis mit Patienten und leider auch oft die Spätfolgen von Beckenbodenschwächen (und was es sonst noch alles geben kann)  in der operativen Gynäkologie, kenne ich in und auswendig. 

Bei mir bist Du richtig, wenn Du reale medizinische Informationen zum Thema Rückbildung und Frauengesundheit suchst. Mehr über mich findest Du hier.


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Auch, wenn es "nur" online ist, es gibt sehr viele Möglichkeiten, sich schon sofort gezielt selbst zu helfen und sich zu informieren. 

Mit den wichtigsten Informationen und den dazu gehörigen must-do Übungsvideos, kannst Du Dich noch heute auf den Weg machen, stabiler zu werden und wieder mehr Zutrauen in Dich und Deinen Körper zu bekommen.

Wenn man weiß, mit was man es zu tun hat, ist es viel leichter. Man tappt nicht mehr im Dunkeln und fragt sich nicht ständig, was los ist. Du bekommst Antworten und die gezielten Übungen für Dein Problem. Alle Übungen sind rektusdiastasensicher und rückbildungsgerecht. Physiotherapeutisch, funktionell und auf dem neuesten, modernen Stand. Ohne Situps, Crunches, Planks oder schräge-Bauchmuskel- Training, welches ja bekanntermaßen Rektusdiastasen schlimmer machen kann.

 

 

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Kommentare: 16
  • #1

    Anna (Freitag, 17 August 2018 10:45)

    Besten Dank für deinen lehrreichen Artikel. Auch ich habe fleißig Vierfüßler trainiert. Das lasse ich nun lieber sein, denn auch ich
    habe scheinbar noch einen zu weichen Bauch und die Gedärme plumsen raus.

    Nach meiner 2. Entbindung per Kaiserschnitt habe ich schon früh gemerkt, dass da was nicht stimmt und an verschiedenen Stellen Hilfe gesucht: Hebamme, Frauenarzt, Rückbildungskurs, Osteopathie, Orthopäde, Physiotherapie und Fitnessstudio. Nun 5 Monate später geht es mir noch immer nicht besser, ganz im Gegenteil es wird gefühlt schlechter. Also habe ich angefangen selber zu recherchieren und mich in das Thema eingelesen.
    Ich fühle mich von allen Seiten wahnsinnig schlecht beraten :(
    Daher bin ich sehr dankbar für deine wertvollen Beiträge, weiter so!

    Bei mir ist scheinbar die Grippe einhergehend mit starkem Husten im letzten Schwangerschaftsmonat und noch lange nach der Entbindung verantwortlich für den schlechten Bauch Zustand. Habe wortwörtlich meine Bauchmuskeln auseinander gehustet.

  • #2

    Nicole Frank (Samstag, 18 August 2018 10:48)

    Liebe Anna, danke für Deinen Kommentar :)
    Genau wie Du sagst, gibt es auch noch ganz andere Faktoren, an die man oft gar nicht denkt, die den Bauch und auch den Beckenboden sehr belasten und leider auch Senkungen fördern. Bei Leuten mit chronischen Lungenerkrankungen ist das ein großer Risikofaktor. Das merkst Du schon, wenn Du mal länger eine blöde Grippe oder sowas hast und viel Husten mußt. Paß gut auf Dich auf und hör gut auf Deinen Körper :) Liebe Grüße, Nicole

  • #3

    Anna (Montag, 21 Januar 2019 08:39)

    Vielen Dank für den sehr interessanten Artikel, ich muss sagen, dass ich mich in vielerlei Hinsicht wiedergefunden habe, insbesondere mit der Tatsache, wievieles ich doch falsch gemacht habe.

    Ich habe 2 Schwangerschaften schnell hintereinander gehabt, mit jeweils 2 Kaiserschnitten. Meine beiden Kinder haben nur 18 Monate Altersunterschied und sind bereits 6 und 8 Jahre alt. In der 2 Schwangerschaft habe ich schwer gehoben, da mein Sohn noch nicht laufen konnte und oft zeigte sich mein Bauch "sehr spitz". Ich habe aber nicht darauf geachtet, da ich mir nichts dabei gedacht habe. Nach der Entbindung hatte ich eine Rectusdiastase von etwa 5 Fingerbreit. Rückbildungskurse habe ich unregelmäßig besucht, ich war mit der Situation zu Hause zu überfordert, meine kleine Tochter war ein "Schreikind", ich habe mich kaum vor die Tür getraut.
    Mittlerweile habe ich immer noch die Rectusdiastase von ca. 3,5 Finger breit, einen Nabelbruch operiert und gerade aktuell meinen 3. Bauchdeckenbruch und muss erneut operiert werden (zuletzt 2016 und 2017). Die Gesamtsituation frustriert mich enorm und ich würde gerne meinen Körper untersstützen, bloß weiß ich nicht, was der richtige Weg ist. Letztendlich habe ich oft unbefriedigende Antworten bekommen, wie z.B. "da kann man eh nichts machen" usw. oder eben: "Bauchmuskel training ist das A. und O.
    Vielleicht können Sie mir einen Guten Hinweis geben, welcher Weg der Riichtige wäre? Gerade im Hinblick darauf, dass meine Bacudecke das 3. Mal bereits NICHT gehalten hat :-(

    Viele Grüße

    Anna

  • #4

    Nicole Frank (Montag, 21 Januar 2019 18:52)

    Liebe Anna,

    es gibt eine neue Webseite mit Therapeuten und Beraterinnen bei Rektusdiastase. Vielleicht finden Sie eine in Ihrer Nähe: https://www.rektusdiastase.info/werhilftmir/
    Wichtig ist bei allen Bauchproblemen, daß die tiefe Bauchmuskulatur das richtige Anspannen wieder lernt. Das geht auch nach Jahren noch. Da ich die Situation nicht persönlich kenne, ist das aber natürlich schwer zu sagen. Mit "normalem" Bauchmuskeltraining kann man aber leider oft viel verschlimmern anstatt besser machen, weil die gängigen Sachen mit Situps, Crunches oder Planks, die Bauchdecke viel zu sehr belasten durch den Druck, der nicht gehalten werden kann. Das trainiert dann nicht, das "sprengt" eher. Ich drücke die Daumen, daß Sie jemanden finden, der bei Ihnen in der Nähe ist. Kucken Sie nach den "Therapeuten" auf der Liste. Die "Beraterinnen" können zwar die Lage einschätzen, aber behandeln nicht.

  • #5

    Lilly (Mittwoch, 12 August 2020)

    Hey Nicole,

    Ich habe eine Frage:

    Kann man auch zu viel Rückbildung gemacht haben?

    Nach meinem ersten Kind ging alles gut, ich hab sehr früh wieder mit Sport angefangen, hatte nach kürzester Zeit keine Rektusdiastase mehr.

    Nach der zweiten Geburt (Kaiserschnitt) habe ich etwas später angefangen, aber ebenfalls die Rektusdiastase schnell wegbekommen. Allerdings habe ich seit dieser Zeit Probleme beim Sex, da mein Unterlrib verkrampft und ich ihn nicht mehr bewusst lockern kann. Selbstverständlich tut der Akt dann weh.

    Nun bin ich kurz vor meiner dritten und letzten Entbindung und frage mich, ob bzw. wie ich dieses Verkrampftsein nach der Geburt am besten korrigieren kann.


    Lieben Gruß

  • #6

    Nicole Frank (Mittwoch, 19 August 2020 16:22)

    Hi Lilly, das ist schwierig auf die Ferne zu sagen. Das kann auch an der Narbe nach dem Kaiserschnitt liegen. Manchmal bewegt sich die Gebärmutter nicht mehr so gut mit und das kann Schmerzen machen. Das kann man aber behandeln. Geh doch mal zum Osteopathen :) Liebe Grüße, Nicole

  • #7

    Fanny (Dienstag, 17 November 2020 20:28)

    Liebe Nicole,

    in meinem Rückbildungskurs haben wir immer Folgendes geübt:
    Auf "ffff" ausatmen und währenddessen
    Bauchnabel Richtung Rücken ziehen bzw. Unterbauch kurz machen,
    Rippen schlank machen bzw. zwischen den Rippen Schwamm ausdrücken
    und unten Körperöffnungen schließen.
    Nachdem ich gemerkt habe, dass sich meine Bauchmuskeln auch anspannen (nicht nur der Unterbauch, auch der Oberbauch), wenn ich mich bewusst gerade mache und dabei ein bisschen in die Knie gehe, erschien mir das nicht so verkehrt. Und hab's weiterhin geübt.
    Nun habe ich aber hier von der Bauchpresse gelesen und frage mich, ob das nicht doch wieder zu viel Bauchmuskelspannung ist? Wie spannt man denn nun den Bauch richtig an? Bin da etwas verwirrt.
    Ich freue mich auf deine Rückmeldung.

    Viele Grüße
    Fanny

  • #8

    Nicole Frank (Mittwoch, 25 November 2020 10:31)

    Liebe Fanny, die Übung an sich ist völlig richtig. Es kommt natürlich, wie bei allem, immer drauf an, wie vehement man das macht. Das kannst Du ja kontrollieren, indem Du eben genau nicht presst :) Anspannen muß man ja, so soll es ja sein. das ist eine gute Übung für den Bauch und den Rumpf und den Beckenboden. Aber es geht um die sanfte Aktivierung und nicht darum, alles so fest wie möglich anzuspannen. Dann wäre es sicher "gepresst". Um das bei Dir jetzt genau sagen und einschätzen zu können, müßte ich natürlich drauf schauen, damit ich sehen könnte, ob Du eventuell zu viel anspannst.
    Hoffe das hilft irgendwie. Liebe Grüße, Nicole

  • #9

    Fanny (Mittwoch, 25 November 2020 18:23)

    Liebe Nicole,

    vielen Dank für die Antwort. Jetzt verstehe ich das besser.
    Nur ... je mehr sich bei mir der Beckenboden anspannt, desto fester werden auch die Bauchmuskeln. Ich mache das nicht oft. Aber presse ich dann??
    Sollte man dann beim Heben darauf achten, Bauch- und Beckenbodenmuskeln nicht zu fest anzuspannen?
    Kann man mit anderen Übungen, die Bauchmuskeln und Beckenboden indirekt ansteuern, genauso viel erreichen, ohne evtl. Schaden anzurichten? Also Kniebeugen, Brücke, Becken kippen und kreisen etc.

    Viele Grüße
    Fanny


  • #10

    Nicole Frank (Sonntag, 29 November 2020 12:35)

    Liebe Fanny, ich kann Dir nicht sagen, ob Du tatsächlich presst. Da müßte man drauf kucken. Wie das alles genau geht und auch Übungen mit Kniebeugen zum indirekten ansteueren, dafür hab ich einen ganzen Onlinekurs. Das Thema ist ja riesig. Es gibt sehr viele Übungen, mit denen man das auch anders trainieren kann :) kannst ja mal schauen: https://www.nicole-frank-physiotherapie.de/rektusdiastase-online/
    Viele Grüße, Nicole

  • #11

    Rina (Dienstag, 26 Januar 2021 23:23)

    Wow, nachdem ich meinen online Rückbildungskurs abgeschlossen hatte, meine Rektusdiastase aber immer noch nicht besser war, sondern ich gefühlt, noch mehr Probleme hatte als vorher, habe ich wieder angefangen weiter zu forschen....das habe ich vor dem Kurs zwar auch schon getan, aber fast alles was ich gefunden habe, hat Aussage technisch mit dem übereingestimmt, was auch in meinem Kurs gemacht wurde... Anscheinend genau das falsche.... Es wurden unheimlich viele Übungen im Vierfüßlerstand gemacht, sehr viele Übungen um die schrägen Bauchmuskeln zu trainieren etc. Dann fing es auch noch an, dass ich "Schmerzen" im Bauchraum bei meiner geliebten Seitenlage bekommen habe und ich jeden Tag mit einem Gefühl im Bauch aufgewacht bin, als ob alle meine Organe in alle Richtungen gequetscht wurden.... Aber dann habe ich deine Seite gefunden und fühle mich so angesprochen. Es ist ein Segen hier die ganzen wirklich gut erklärten Dinge zu lesen und endlich richtig nachvollziehen zu können, was im Körper passiert. Danke dafür, ich hoffe, dass ich es damit jetzt endlich in den Griff bekomme. Liebe Grüße

  • #12

    Nicole Frank (Mittwoch, 27 Januar 2021 17:39)

    Liebe Rina, vielen Dank für Deine Nachricht. Freue mich sehr, dass Dir meine Seite weiterhilft. Wobei es natürlich nicht schön ist, was Du da im Kurs erlebt hast. Das ärgert mich auch oft, aber was will man machen? Mehr als aufklären und hoffen, dass es auch an den richtigen Stellen ankommt, kann ich nicht. Ich versuche mein Bestes. Ich wünsch Dir alles Liebe, Nicole

  • #13

    Lisa (Mittwoch, 07 April 2021 21:48)

    Liebe Nicole

    Danke für diesen äußerst beeindruckenden Beitrag. Endlich lese ich etwas wirklich sinnvolles zu diesem Thema. Ich mache seit ca 4 Monaten Rückbildungsübungen und habe aber immer noch einen leichten Spalt zwischen den geraden Bauchmuskeln. Außerdem hatte ich auch schon vor meiner 2. Schwangerschaft ein Hohlkreuz und jetzt habe ich auch Kreuzschmerzen, deshalb dehne ich täglich. Ich würde gerne wissen, ob sich Training mit dem Hulahoop Reifen zur Besserung eignet? Es soll ja vorwiegend die Körpermitte stärken. Und sind eigentlich seitlich Planken bei Rektusdiastase erlaubt oder tabu? Ich freue mich auf deine Rückmeldung. Liebe Grüße, Lisa

  • #14

    Nicole Frank (Montag, 19 April 2021 09:49)

    Liebe Lisa,
    schau mal hier:
    https://www.nicole-frank-physiotherapie.de/2021/02/21/hula-hoop-in-der-rückbildung-und-bei-inkontinenz/
    Die Meinungen gehen da auseinander, aber gerade, wenn Du eh Probleme hast, würde ich das erstmal nicht machen. Das ist einfach kein spezifisches oder gezieltes Training.
    Seitliche Planks sind am Anfang auch nicht so der Hit, weil man viel Kraft braucht und eventuell dann "presst" und das kann im Zweifel dann auch auf den Beckenboden drücken. Wenn man so Übungen dann dauerhaft einbaut, ist das nicht so gut. Wenn man gut stabil ist, kann man das dann natürlich wieder machen. Liebe Grüße :)

  • #15

    Steffi (Mittwoch, 26 Mai 2021 20:32)

    Liebe Nicole

    Ich habe eine Interessentin für meinen Hatha Yoga Kurs die 3-fache Mama ist ( letzte Geburt Sommer 2018). Sie hat noch eine 2 fingerbreite Diastase und einen unoperierten Nabelbruch .
    Sie fühlt sich grad etwas unfit und würde daher gern mehr Kraft ( sowohl körperlich als auch mental) aufbauen .
    Nur frag ich mich gerade nach deinem Artikel ob sie das schon so ohne weiteres in einem Gruppenkurs kann. Wo wir durchaus in den Vierfüßler , in den hinabschauenden Hund gehen und auch ein paar Core Übungen machen.
    Vielen Dank für deine Einschätzung von außen .
    Liebe Grüße Steffi

  • #16

    Nicole Frank (Donnerstag, 27 Mai 2021)

    Liebe Steffi, das kann ich Dir auf die Ferne echt schlecht sagen. Vielleicht fehlen ihr auch einfach die Grundlagen in der Tiefe, die man besser in Einzeltherapie behandeln kann. Da kann ich Dir nicht wirklich weiterhelfen. Das müsste ich mir erst ankucken, bevor ich da was Qualifiziertes sagen könnte. Sie könnte den Hund und Übungen, die Druck im Bauchraum machen, ja auslassen in der Gruppe. Und kommt auch drauf an, wie sich dieser Nabelbruch verhält. Tut mir leid. Liebe Grüße, Nicole